Mittelstand in Geldnot
Kredittilgung im Osten schafft Probleme
Bonn (dpa). Der Mittelstand in den neuen Ländern steht nach Einschätzung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) vor wachsenden Problemen. Ursache seien vor allem schlechtes Management und fehlende Liquidität, sagte DSGV-Vorstand Holger Berndt am Montag in Bonn. An Kapital mangele es dagegen kaum. Berndt teilte die Prognose, daß die Zahl der Insolvenzen im Osten dieses Jahr um 50 Prozent auf 7 500 steigen könne.
Schon 1994 seien Liquiditätsprobleme vieler Firmen nur durch neue Kredite überbrückt worden, so Berndt. Der Ablauf der tilgungsfreien Jahre
vieler Förderkredite berge nun neue Risiken. Berndt regte an, den Beginn der Tilgung in Einzelfällen zu verschieben. Heftig kritisierte Berndt das Dickicht der insgesamt 520 öffentlichen Förderprogramme. Das Förder-Volumen sei dagegen insgesamt notwendig.
Die Solidarpakt-Zusage der Sparkassen-Gruppe, für 400 Millionen Mark zusätzlich Beteiligungen an Ost-Unternehmen zu erwerben, habe der DSGV erfüllt. Landesbanken hätten insgesamt 25 Beteiligungen für 412 Millionen DM erworben. Etwa 300 Millionen entfielen auf die Industrie.
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