City-Handel: Überall Langfinger
Standort wachsend gefährdet / Nur jeder 20. Diebstahl aufgedeckt
Düsseldorf (ddpADN). Der Einzelhandel sieht die Citylage als Standort durch wachsende Innenstadt-Kriminalität zunehmend beeinträchtigt. Das ergab eine am Montag in Düsseldorf vorgestellte Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels (BAG). Danach sähen im Vorjahr 72 (1993: 64) Prozent der befragten 90Ö zur BAG gehörenden Betriebe Drogen-Beschaffungskriminalität sowie Trick- und Taschendiebstahl als mittleres bis großes Standort-Problem an.
Beim Ladendiebstahl klagten die befragten Betriebe über ei-
ne wachsende Gewaltbereitschaft. So würden sich immer mehr ertappte Diebe mit Messern gegen ihre Festnahme wehren. Insgesamt wurden in den befragten Betrieben im Vorjahr 115 000 Ladendiebstähle aufgedeckt, sieben Prozent weniger als im Vorjahr, doch würden nur fünf Prozent aller Ladendiebstähle überhaupt erfaßt.
Insgesamt führen die befragten Einzelhandels-Unternehmen die Hälfte ihrer Inventurdifferenz von durchschnittlich 1,1 Prozent des Bruttoumsatzes auf Ladendiebstähle von Kunden zurück. Die andere Hälfte gehe annä-
hernd zu gleichen Anteilen auf Diebstähle von Mitarbeitern sowie statistische Mängel, Schwund und Verderb zurück.
Zur Eindämmung des Ladendiebstahls fordert die BAG ein sogenanntes „Ersttäterregister“ Damit soll vermieden werden, daß Diebe „ungehindert durch die Städte ziehen und überall lange Finge machen können“, wie B AG-Hauptgeschäftsführer Johann Hellwege sagt. Bei der elektronischen Diebstahlsicherung will der Verband erreichen, daß die Sicherungsettiketten künftig bereits vom Hersteller an die Produkte angebracht werden.
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