Argentinien: Wer von Abwertung redet 9 verliert die Wahl

Das Land rutscht in eine neue Wirtschafts- und Finanzkrise / Angst vor dem Mexiko-Syndrom geht um

Von ASTRID PRANGE, Rio de Janeiro

Als die mexikanische Regierung vor zwei Monaten ihre Zahlungsunfähigkeit nicht mehr kaschieren konnte, versprach Argentiniens Präsident Carlos Menem, dem kranken Nachbarn mit rund 300 Millionen Dollar unter die Arme zu greifen. Nun steht Argentinien selbst kurz vor dem Offenbarungseid. Wirtschaftsminister Domingo Cavallo mußte mit dem Internationalen Währungsfond (IWF) und der Weltbank einen Vorschuß in Höhe von 3,7 Milliarden Dollar aushandeln, um den Zahlungspflichten des Landes nachkommen zu können. Der Zeitpunkt der Finanzkrise ist denkbar ungünstig: Sie platzt mitten

in den Präsidentschafts-Wahlkampf hinein.

Bis vor kurzem galt die Wiederwahl des 64jährigen Staatsoberhaupts am 14. Mai als sichere Sache. Die Finanzkrise droht nun, Menems Träume nach unbegrenzter Macht zu erschüttern. Zwar führt der jetzige Präsident mit rund 40 Prozent der Wählerintentionen die Meinungsumfragen an. Doch nach Einsch...


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