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Per Drahtesel huckepack unterwegs

Bahn-Sommerfahrplan hält für Ritter der Pedale interessante Neuerungen bereit Von GABRIELE OERTEL

  • Lesedauer: 3 Min.

Die Deutsche Bahn AG hat zumindest was die zunehmende Zahl der Ritter der Pedale betrifft - die Zeichen der Zeit erkannt. Sie verbessert vom kommenden Fahrplanwechsel Ende Mai an ihren Fahrradservice. Auf große Fahrt mitzunehmen sind die Velos nunmehr in 575 Fernverkehrszügen. Immerhin sind das 31 Züge mehr als im Vorjahr. Mitnahme ist in allen InterRegios, in D-Zügen aber auch in einigen ICs/ECs möglich. Die Fahrradkarte kostet 9 DM, im internationalen Verkehr 16 DM. Nach Dänemark, Schweden, Tschechien, Ungarn, Österreich, Schweiz, Italien, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden können derzeit Fahrräder in Zügen mitgenommen werden, informierte die Bahn AG.

In mehr als 30 000 Zügen des Nahverkehrs stehen ebenfalls Stellplätze für die Drahtesel bereit. Die Mitnahme hier wiederum kostet bis 100 Kilometer Entfernung 5,40 DM, in den neuen Bundesländern 4,40 DM. Die stellvertretende Bahnsprecherin Christine Geißler-Schild empfiehlt, den Fahrradplatz - 9305 davon sind insgesamt im Fernverkehr-Angebot - bei der Bestellung der eigenen Platzkarte gleich mitzumieten. Mehrkosten für die Reservierung eines Velo-Platzes entstünden nicht. So groß ist das Entgegenkommen der Bahn nicht, weil die Reservierung eines Sitzplatzes jetzt eh drei Mark kostet.

Eine Empfehlung der Bahn für die, die nicht gemeinsam mit ihrem Fahrrad reisen, es jedoch am Urlaubsort nicht missen wollen: der Haus-Haus-Service. Als Kuriergepäck aus

heimischem Schuppen abgeholt, wird das gesunde Gefährt über Nacht innerhalb Deutschlands für 46 DM zugestellt. Vereinbarungen dieses Holund Bringedienstes können unter der Service-Telefonnummer 0180 3320 520 getroffen werden. Da aber nicht jedermann, der sich auf große Fahrt begeben will, sofort eine Zieladresse parat hat, will die Bahn Empfangsmöglichkeiten im Bahnhof oder zumindest in seiner Nähe für beliebte Fahrradtour-Orte zusammenfassen. Die Rücksprache mit der stellvertretenden Pressesprecherin ergab jedoch, daß diese Depots derzeit noch nicht feststehen, aber im Mai auf Faltblättern in allen Bahnhöfen nachzulesen sein werden.

Wem das Holen und Bringen wiederum zu aufwendig ist, 'der kann freilich auch ein Rad an mehr als 150 Bahnhöfen

mieten. Allerdings dürfte der Urlaub auf zwei Rädern mit der Tagesgebühr von sieben Mark für ein einfaches und neun Mark für eines mit Gangschaltung dann teurer werden. Wer gar nicht erst Bahn gefahren ist und dennoch den Mietservice in Anspruch nehmen möchte, muß sogar noch vier Mark pro Tag draufzahlen. Einem Prospekt „Radler-Bahn“, der an allen Bahnhöfen kostenlos erhältlich sein soll, sind die Fahrrad-Vermietbahnhöfe zu entnehmen. Befragt nach den Parkmöglichkeiten von eigenen Fahrrädern vor den Bahnhöfen, zeigte sich Christine Geißler-Schild gegenüber ND nicht eben sattelfest. Bei der Bahn gibt es keinen generellen Überblick. Größere Kapazitäten seien auf alle Fälle da, doch platzten an stark frequentierten Bahnhöfen die Fahrrad-Stellflächen inzwischen aus allen Nähten.

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