Schlammflut schädigte Vorarlberger Flüsse
Verstopfter Stausee wurde geflutet
„Der ökologische Totalschaden ist eingetreten“, sagt Dietmar Buhmann vom Vorarlberger Umweltinstitut in Bregenz. Die Leerung des Stausees Bolgenach hat bisher 150 000 Kubikmeter Schlamm in die Flüsse Bolgenach, Weißach und Bregenzerach geschwemmt. Die Maßnahme der Vorarlberger Kraftwerke zerstörte die Tierund Pflanzenwelt auf einer Länge von 27 Flußkilometern.
Bislang keinen Schaden gab es im Uferbereich des Bodensees unweit von Bregenz. Ein Gutachten der Hochschule Zürich erklärt, der Schlamm versinke schnell im See. Die bayerische Nachbarstadt Lindau entnimmt aus diesem Bereich Trinkwasser. Die Wasserqua-
lität werde nicht beeinflußt, glaubt man.
Weitere 150 000 Kubikmeter Schlamm liegen noch in dem bis auf 30 Metern abgelassenen Stausee. Holzstämme und meterhoher Schlamm hatten den „inneren Grundablaß“ verstopft. Hubschrauber und eine holländische Spezialfirma sind im Einsatz, um den Ablauf freizubekommen. Mitte der Woche soll dann die restliche braune Brühe in die Flüsse kommen.
Im Bett der drei kleinen Flüsse hat der Schlamm ein riesiges Fischsterben verursacht. Bachforellen, Eschen, Barben, Weißfische, aber auch Amphibien und Kleinlebewesen wurden zu Tausenden getötet.
dpa/ND
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