Der Grundstücksmarktbericht 1994 für das Land Brandenburg liegt vor. Er basiert, wie es im Vorwort des Berichtes heißt, auf Daten der Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte in den Landkreisen und den kreisfreien Städten und auf deren Marktauswertungen. Nach wie vor wirkt der Einfluß der Hauptstadt Berlin bestimmend auf die Preise im Umland. Für baureifes Land wurde 1994 durchschnittlich noch einmal 39 Prozent mehr bezahlt als 1993. Die Nachfrage ist noch immer größer als das Angebot. Die Quadratmeterpreise für unbebaute Bauflächen stiegen um 15 Prozent.
Doch der Markt hat sich konsolidiert. 1994 wurden 42 000 Verkäufe registriert. Ein Prozent der Landesfläche wechselten den Besitzer. Bevorzugt wird von den Käufern das Umland von Berlin. Es besteht ein erhebliches Preisgefälle vom Stadtrand von Berlin zu den äußeren Landesgrenzen. Besonders begehrt sind, sagt der Grundstücksbericht aus, die Siedlungsschwerpuokte um Falkensee, Dallgow, Hennigsdorf, Hohen Neuendorf, Zepernick, Schwanebeck, Neuenhagen, Woltersdorf-Schöneiche, Schulzendorf-Zeuthen, Blankenfelde-Mahlow und Teltow-Stahnsdorf-Kleinmachnow. Hier liegen die Preise um 30 Prozent höher als in den sogenannten Mittelzentren.
Als wichtigster Orientierungsrrahmen für Käufer und Verkäufer dienen die von den örtlichen Gutachterausschüssen jährlich ermittelten Bodenrichtwerte. Inzwischen liegen 3 200 dieser Werte vor. Die höchsten Bodenrichtwerte wurden in der Stadt Potsdam mit 1 700 DM je Quadratmetern, der Stadt Brandenburg mit 1 000 DM/qm, Kleinmachnow
mit 600 DM/qm, Glienicke-Nordbahn mit 490 DM/qm, Mahlow und Fürstenwalde/Spree mit 400 DM/qm, Königs Wusterhausen mit 380 DM/qm, Bernau mit 350 DM/qm festgestellt. Die niedrigsten Bodenpreise wurden registriert in Drense, Jagow in der Ukkermark mit fünf DM/qm; in Altthymen, Kreis Oberhavel, mit sechs DM/qm; Karras, Schadow, Kreis Oder-Spree, Kemlitz bei Dahme, Gieshof-Zelliner Loose, Kreis Märkisch-Oderland, und in Goschen, Kreis Dahme-Spreewald, mit sieben DM/qm.
Übrigens: Die Preise für Eigentumswohnungen erreichten Spitzenwerte der höchste Preis wurde mit 9 400 DM/qm in Ludwigsfelde bezahlt.
Erste Anhaltspunkte gaben die Gutachterausschüsse für Grundstückswerte auch für die ortsüblichen Nutzungsentgelte für Erholungs- und Freizeitgrundstücke heraus. Trotz eines noch lückenhaften Bildes sind das folgende Jahresentgelte pro Quadratmeter: im Landesdurchschnitt 50 Pfennig bis 1,50 DM/qm, für Ufergrundstücke in guten Lagen 1,20 DM bis 2,00 DM/qm, im Berliner Umland je nach Lage 2,50 bis 7,50 DM/qm (der untere Wert gilt für unbebaute Grundstücke). Frei vereinbarte Entgelte für Garagenplätze: 90 bis 120 DM.
Alle Grundstückspreise für Brandenburg werden tabellarisch aufgelistet nach Landkreisen und Gemeinden in der Broschüre „Grundstückspreise in Brandenburg und Berlin“, GRUNDEIGENTUM-Spezial, Nr. 6, 64 Seiten, 9,80 DM. Eine gründliche Analyse des gesamten Grundstücksverkehrs mit Übersichten, Tabellen, Bewertungen, ortsüblichen Nutzungsentgelten, Preisen für Komplettierungskäufe finden Sie im „Grundstücksmarktbericht 1994“ des Oberen Gutachterausschusses für des Land Brandenburg, 56 Seiten, 20 DM. Beide Publikationen sind beim GRUNDEI-GENTUM-Verlag GmbH, Eichborndamm 141-165, 13403 Berlin-Reinickendorf, Telefon 030/4147 6911, Telefax 030/411 30 25 erhältlich.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/555047.wo-ortsuebliche-pacht-gelandet-ist.html