den Wintersport in Thüringen prägte und reicht vom Kronprinzenpokal, der für die deutschen Bobmeister von 1912 bis 1914 auf der alten Wadebergbahn vergeben wurde, über die Startnummer, mit der Gerhard Grimmer in Falun Weltmeister wurde, bis zum Olympiasiegerbob von Wolfgang Hoppe.
In der „Halle am Harzwald“ hat man ein Domizil gefunden, das die Möglichkeit bot, die Exponate überschaubar anzuordnen. Im Gegensatz zu den klassischen Ski-Museen, wie das in der Osloer Holmenkolschanze, bietet es dadurch imponierende Vielseitigkeit, die vor allem dem Städter oder Flachlandbewohner einen ein-
maligen Spaziergang durch die Historie des Wintersports rund um den Rennsteig ermöglicht.
Und nicht nur das: Katarina Witt ist zwar nie in Oberhof gelaufen, aber das Kleidchen, das sie als zwölfjährige Spartakiadesiegerin trug, kann man in Oberhof bewundern, Christine Errath, Gabi Seyfert und Manuela Groß-Leupold stellten die Kostüme zur Verfügung, in denen sie ihre internationalen Meistertitel errangen.
Dem Oberhofer Skispringer Hans Marr, der im 2. Weltkrieg sein Leben lassen mußte, ist eine besondere Schautafel gewidmet, die seine Schwester gestalten half. Auch Aktive der
ersten Stunde nach dem Krieg wie Kuno Werner oder Heinz Holland stellten Preise, Abzeichen und Medaillen zur Verfügung. Und da Oberhof die Wiege des deutschen Bobsports war, findet man auch einen im Jahre 1924 konstruierten Fünferbob in der Ausstellung.
Übrigens: Um die erfolgreichen Jahre des DDR-Sports macht das Museum keinen Bogen, so daß es guten Gewissens als „umfassend“ bewertet werden kann. Und wer nach dem Bummel durch die Halle noch „laufende Bilder“ sehen will, kann sich einen Film über die Wintersportereignisse der letzten Jahrzehnte ansehen.
Der Eintrittspreis von 3 DM - Schüler und Kinder zahlen noch weniger - ermöglicht jedem den Besuch. Wer diese Entdeckungsreise nicht mit dem Auto machen will oder kann, nimmt von Erfurt den Zug nach Oberhof.
KLAUS HUHN
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/555543.attraktion-in-oberhof-wintersportmuseum.html