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Thai-Prophet

  • Lesedauer: 2 Min.

SULAK SIVARAKSA: Ein Buddhist, der der Welt viel zu sagen hat Foto: dpa

Die Propheten dieses Jahrhunderts kamen aus allen möglichen Weltteilen, aber keiner aus den Regionen zwischen Gandhis Indien und Ho Chi Minhs Vietnam - dies jedenfalls nach der arroganten Weltsicht des Nordens. Und doch hat bereits seit den 60er Jahren der Thailänder Sulak Sivaraksa neue sozial orientierte, gewaltfreie Konzepte entwickelt, die die Aufmerksamkeit aller nach Alternativen Suchenden erheischen. Aber erst jetzt gerät Sivaraksa durch die Verleihung des Alternativen Nobelpreises für einen Moment ins nördliche Scheinwerferlicht.

Der 1933 geborene Sozialreformer lehrte nach seinen Studien in England ab 1962 zunächst an zwei thailändischen Universitäten. Dort inspirierte er mit seiner legendären Zeitschrift „Social Scientist Review“ die Studentenbewegung, die 1973 die damalige Militärjunta hinwegfegte. In jenen Jahren gründete er mehrere Nichtregierungsorganisationen, darunter die Interreligiöse Kommission für Entwicklung, die ein weitgespanntes Netzwerk sozialer Vereinigungen schuff* '' ' ?

Sein' soziales undsdeinokratisches Engagement brachte den gläubigen Buddhisten immer wieder mit den Mächtigen in Konflikt. Mehrere Male mußte er emigrieren. Nach Veröffentlichung seines kritischen Buchs „Unmasking Thai Society“ wurde er 1984 wegen Majestätsbeleidigung gerichtlich verfolgt. 1992 sprach er vor Hunderttausenden vom Demokratie-Denkmal in Bangkok: Zum zweitenmal stürzte ein Militärregime.

Unterdessen hat Sivaraksa zwei neue Projekte begründet. Zum einen bildete er das internationale Netzwerk „Alternatives to Consumerism“, das von verschiedenen geistigen Quellen aus die Entwicklung „dauerhafter originärer Alternativen zum westlichen Konsummodell“ betreibt. Zum anderen hat er in Thailand ein neuartiges College mit einem alternativen Ansatz zur vorherrschenden „Mainstream“-Bildung aus der Taufe gehoben.

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