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Israel begann Freilassungen

Hungerstreik-Drohung von 5000 noch inhaftierten Palästinensern

  • Lesedauer: 2 Min.

Jerusalem/Tel Aviv (dpa/Reuter/ND). Israel hat am Dienstag nach eigenen Angaben fast 1000 inhaftierte Palästinenser im Westjordanland freigelassen und mit der Übergabe von Verwaltungen begonnen. Am Vorabend war es im Westjordanland zu Zusammenstößen zwischen israelischen Soldaten und palästinensischen Demonstranten gekommen.

Nach Armeeangaben in Jerusalem sind 60 Prozent der Entlassenen wegen krimineller Delikte festgesetzt gewesen. Die Aktion wurde zwischenzeitlich abgebrochen, nachdem Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PNA) gegen das Verfahren protestiert hatten. Ihrer Ansicht nach hat sich Israel verpflichtet, die Häftlinge samt ihrer Personalakten der PNA zu überstellen. Die ersten Häftlin-

ge wurden aber einfach nach Hause entlassen.

Hunderte von Gefangenen widersetzten sich der Freilassung, um die Entlassung von Palästinenserinnen aus israelischer Haft zu erzwingen. Israel muß laut dem Abkommen alle 27 weiblichen Häftlinge freilassen. Israels Präsident Eser Weizman hatte jedoch Gnadenerlasse für vier der Frauen verweigert, weil sie an Mordanschlägen gegen Israelis beteiligt gewesen seien. In Ga-

za hieß es, daß die 5000 weiteren in israelischer Haft befindlichen Palästinenser mit Hungerstreik drohen, sollten die Frauen nicht freikommen.

Von den Auseinandersetzungen im Westjordanland berichteten Augenzeugen, daß die Israelis in der Stadt El Bireh Tränengas eingesetzt hätten und mit Gummigeschossen gegen eine Ansammlung von Palästinensern vorgegangen seien, die mit Steinen geworfen hätten. Die Palästinenser protestierten gegen den Tod eines Mannes in israelischer Haft. Israel verlängerte am Montag zugleich die Grenzsperren zum Westjordanland und zum Gaza-Streifen.

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