nd-aktuell.de / 31.10.1995 / Politik / Seite 7

Ein neues Wettrüsten droht

UNO mit widersprüchlicher Bilanz Von Dr. WOLFGANG KÖTTER

Zwei Wochen lang zogen die Delegierten im für Sicherheit und Abrüstung zuständigen Ersten Ausschuß der 50. UN-Vollversammlung eine widersprüchliche Bilanz.

Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts verschwand eine Hauptursache für das Wettrüsten, das die Menschheit an den Rand der Selbstvernichtung geführt hat. Und es gab durchaus Erfolge: die C-Waffen-Konvention etwa, die START-Verträge, die kernwaffenfreie Zone in Afrika, das Anwendungsverbot für Blend-Laserwaffen, die Verringerung der Weltrüstungsausgaben, mehr Transparenz und Einschränkungen im Waffenhandel, globale und regionale vertrauensbildende Maßnahmen. Die Mitgliederzahlen bestehender Abrüstungsverträge sind kontinuierlich gestiegen: Mit 178 Staaten hat der Kernwaffensperrvertrag nahezu Universalität erreicht, der B-Waffen-Konvention gehören 132 Vertragspartner an, der C-Waffen-Konvention 159.