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Stipendium statt Bafög?

Studienstiftungen: Der Elitegedanke steht im Vordergrund

  • Lesedauer: 2 Min.

Studenten an deutschen Universitäten: Nur eine Minderheit kommt in den Genuß der Förderung durch Studienstiftungen Foto: dpa

Es war im November 1989. In Berlin hämmerten bereits die ersten Souvenirjäger Mauerstücke aus dem „Antifaschistischen Schutzwall“, da nahm der Schreiber dieser Zeilen, Student der Politologie im ersten Semester, an einem nicht ganz alltäglichen Seminar teil. Knapp 30 Studienanfänger, meist Männer, denen die während ihrer Militärzeit kurzgeschorenen Haare noch nicht nachgewachsen waren, buhlten drei Tage lang um die Gunst der sechs Gutachter. Den Glücklichen winkte ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes. Statistisch gesehen waren die Chancen jedoch nicht sehr hoch. Allenfalls sechs Studenten dürften die Aufnahme in

den illustren Kreis der Auserwählten geschafft haben.

Doch wer damals dachte, das sei mit entsprechender finanzieller Unterstützung verbunden, wurde schon während des Seminars eines Besseren belehrt. Die Kriterien, nach denen die Höhe des Stipendiums bemessen wird, sind nämlich eng an die Vergabevorschriften der Bafög-Förderung angelehnt. Und das heißt, je mehr

das Einkommen der Eltern über der zulässigen Höchstgrenze liegt, desto mehr reduziert sich das Stipendium gen Null. Lediglich 150 DM Büchergeld ist den Stipendiaten sicher. Und natürlich die mehr oder weniger fürsorgende Betreuung eines Professors an einer der Massenuniversitäten.

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