nd-aktuell.de / 02.11.1995 / Reise / Seite 14

Herbst im Worlitzer Park

Wer als Fernreiseziel Brasilien ansteuert, denkt in erster Linie an Traumstrände im Nordosten, heiße Sambarhythmen an der Copacabana oder vielleicht auch an jenes einzigartige Naturereignis, das der Amazonas immer noch bietet. In vieler Hinsicht scheint Brasilia nicht unbedingt ein Muß: Gleichwohl hat Brasiliens Hauptstadt nicht allein in architektonischer Hinsicht so viel zu bieten, daß sich zumindest ein kurzer Abstecher lohnt.

Die gängigen Klischees von Brasilien hat man schnell vergessen, wenn man sich Brasilia mit dem Flugzeug nähert. Hier locken nicht die Strände a la Copacabana mit ihren vielfältigen Vergnügungsmöglichkeiten, sondern reicht die Hochebene, auf der die Kapitale gebaut wurde, bis zum Horizont: Das Auge kann sich an sattem Grün erfreuen, an der roten Erde und vor allem an der schier endlosen Weite einer Landschaft, die sich in Form von Terrassen vor uns auftut. Aus der Luft erschließt sich dem Auge auch die Struktur der Stadt, die in Anlehnung an