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  • Brandenburg
  • Filmmuseum Potsdam: Zum 20. Todestag - Pasolini-Allerlei

Spurensuche hie, Sinnlichkeit da

  • Lesedauer: 2 Min.

Pier Paolo Pasolini, Filmemacher, Dichter, Nonkonformist und Homosexueller, wurde vor zwanzig Jahren am Strand von Ostia unter bis heute nicht hundertprozentig geklärten Umständen ermordet. Zu seinem erneuten Todestag bietet das „Filmmuseum Potsdam“ Pasolini pur unter der Fragestellung: „Welche Perspektiven für ein besseres Leben bot Pasolini in seinem künstlerischen Schaffen an?“ Die Beantwortung dieser Frage überläßt der Autor den schlauen Menschen, die sie sich ausgedacht haben, weist aber darauf hin, daß neben einer Lesung mit Pasolini-Texten auch der Dokumentarfilm „Pasolinis Asche“ geboten wird, in dem sich der italienische Dokumentarfilmer Pasquale Misuraca auf Spurensuche vor allem nach dem Poeten und Schriftsteller Pasolini begibt. Und natürlich gibt's dann auch noch Filme des Meisters zu sehen. Von denen seine „Trilogie des Lebens“, bestehend aus den überaus prall-sinnlichen, erotikbejahenden Sexfilmen

„Pasolinis tolldreiste Geschichten , „Decameron“ und „Erotische Geschichten aus 1001 Nacht“ wohl auch einem breiteren Publikum bekannt sein dürfte.

Im Gegensatz zu dem bereits 1964 entstandenen Film „Das erste Evangelium - Mattheus“

- im Original übrigens: „II Vangelo SECONDO Matteo“ getitelt - der durch seine künstlerisch eigenwillige Auseinandersetzung mit Leben und Sterben Jesus' damals für heftige Kontroversen sorgte. Kaum zu sehen ist sonst auch der 1962 gedrehte Episodenfilm „RoGoPaG“, in dem sich die einstigen „jungen Wilden“ Rosselini, Gregoretti, Pasolini und Godard so ihre eigenen Gedanken zu Konsumterror und Kulturverfall machen. Wer sich ausgiebiger mit Pasolini und seinem nicht gerade alltäglichen Leben beschäftigen möchte, dem sei an dieser Stelle Enzo Sicilianos hochinteressantes Buch „Pasolini

- Leben und Werk“ (Fischer Verlag) empfohlen.

CARL ANDERSEN

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