Bosnienkonferenz tritt auf der Stelle
Christophers Intervention verlief im Sand
D a y t o n (Reuter/dpa/ND). Trotz persönlicher Intervention von US-Außenminister Warren Christopher am Dienstag treten die Bosnien-Verhandlungen in Dayton (Ohio) bislang auf der Stelle.
Die großen Streitthemen seien nach wie vor ungelöst, sagte Ministeriumssprecher Nicholas Bums am Mittwoch. Christopher hatte mit Pausen zwölf Stunden mit den Präsidenten Bosnien-Herzegowinas, Serbiens und Kroatiens verhandelt. Ungelöst seien nach wie vor der Status Sarajevos und die Aufteilung des Landes unter den Volksgruppen der Moslems, Kroaten und Serben, sagte Burns. Er verlangte von den Konfliktparteien, sich mehr Mühe zu geben. Erreicht worden ist in Dayton bislang die
Stärkung der moslemischkroatischen Föderation in Bosnien-Herzegowina sowie die Abwendung des Krieges um Ostslawonien.
US-Präsident Bill Clinton warb unterdessen bei Treffen mit Kongreßabgeordneten beider Parteien erneut um Unterstützung für die Entsendung von US-Soldaten im Rahmen einer NATO-Friedenstruppe, wenngleich er die Zustimmung nach eigener Aussage nicht für zwingend erforderlich hält. Zugleich gab Clinton neue Schätzungen über die Kosten der Stationierung von 20 000 US-Soldaten in Bosnien bekannt. Diese beliefen sich auf rund 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Zuvor war von einer Mrd. Dollar jährlich die Rede gewesen.
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