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Hält doppelt genäht besser?

  • Lesedauer: 2 Min.

Die neue PDS-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat zwei Vorsitzende. ND sprach mit CAROLA FREUNDL, einer der beiden „Gleichberechtigten“ Sie sind beide mit nicht sehr komfortabler Mehrheit gewählt worden.

Stimmt, aber das Ergebnis hat mich trotzdem gefreut. Wir hatten vorher eine Debatte, welches Modell wir wollen: das konservative mit einer oder einem Vorsitzenden plus Stellvertreter oder eine bestimmte Anzahl, vielleicht fünf, gleichberechtigte Sprecherinnen. Gefunden haben wir sozusagen eine Kompromißvariante. Doppelt genäht hält besser?

Das klingt gut. Es ist aber auch ein solidarisches Modell. Ich hoffe, wir sind dazu fähig. Mit zwei Kindern bin ich darauf angewiesen. Wird die Arbeit der Fraktion durch zwei Vorsitzende nicht erschwert?

Im Gegenteil, dieses Modell ist eher das, was die PDS immer verlangt, nämlich eine flachere Hierarchie, nicht so starke Konzentration in einer Hand. 22 der 34 PDS-Abgeordneten sind „Anfänger“ im Parlament, die Fraktion dürfte dadurch recht heterogen sein. Macht's das leichter oder komplizierter?

Ich find's toll, daß so viele Neue dabei sind. Die bringen sowas wie Aufbruchstimmung mit, auch wegen des guten Wahlergebnisses. Die „Alten“ bringen ein Fähigkeitspotential mit, Interessen auszugleichen. Fundamentale Konflikte wird es nicht mehr geben. Schon, weil alle 34 direkt gewählt wurden, sie also ihre Wähler hinter sich haben.

Machen Sie nun alles gemeinsam oder wird's zwischen Ihnen beiden Arbeitsteilung geben: Frau Ost zuständig für Ost, Mann West für West?

Noch ist die Fraktion dabei, sich zu organisieren. Für die Arbeitsteilung sind mehrere Modelle denkbar, aber nicht in Ost-West-Kategorien. Wir werden wohl eher ressortmäßig rangehen, ich wäre für Arbeitskreise, die sich ohne künstliche Mauern um die verschiedenen Reformprojekte kümmern. Gespräch:

KARIN NÖLTE

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