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Ringelnatz als Theaterstück

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Die Klofrau mit dem zippligen Unterrock und der schlampigen Perücke (Jutta Kausch) strickt unentwegt. Seemannsgarn fürs Programm? Sie steigt auf den Barhocker und flötet dort ihr vokales Solo. Die Hure ist nett (Isabel Neuenfeldt), flirtet, ist aber introvertiert. Zum Seemann (Andreas Wobig), der erst in die Gegend stiert, dann kräftig Kuddeldaddeldu-Verse rezitiert, als erzähle er wirklich Geschichten, kommt noch ein geschniegelter „Seh-Mann“, skurril erscheint er (Jan OberndorfT) durch den Hintereingang.

„Über meinen Kneipen leuchten die Sterne“ heißt der Joachim-Ringelnatz-Theaterabend. Das Hoftheater Prenzlauer Berg, das Ende September seine erste Eigenproduktion herausbrachte, hat sich in eine Hafenkneipe mit Netzen und Steuerrad verwandelt, drin Kneipenklavier und Quetschkommode. Gespielt wird von Peter Wogelin, schon eine gute Weile vor offiziellem Beginn des langen Abends mit immerhin dreieinhalb Dutzend größeren Texten. Dazu kommen Aphorismen.

Was scheinbar nicht zusammenpaßt, fügt sich hier zum Ganzen. Für die Auswahl vieler weniger bekannter Texte steht Christian Becher Aus Songs, neu vertont von HdK-Professor Christoph Rüger, Prosa und Gedichten formen sich Szenen unter erstaunlicher Regie von Theater-Chef Hartmut Krug. Der steht hinter dem Tresen. Auch Gastronomie muß ja flutschen. Er zapft die Biere, die Todyan Volkmar als vierschrötiger Ober serviert. Klein-Kunst gut gemacht.

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