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Neuschnee
Lassen wir mal Doping und Stasi, die Zwangsjacke, in die der DDR-Sport gepreßt wird, beiseite, bleibt immer noch der sachliche Vorwurf, sich im Leistungssport nur auf die medaillenintensiven Sportarten konzentriert zu haben. Das war so, und das war schlimm genug, weil zahlreiche Sportler .per Dekret vom Leistungsprinzip ausgeschlossen waren. Das wurde dem DTSB im Prozeß der Vereinigung auch tüchtig um die Ohren gehauen. Vom damals propperen DSB, der sich mit seiner föderativen und autonomen Verbandsstruktur spreizte.
In einer schwindsüchtigen DDR wurden die Finanzen auch für den immer teurer werdenden Leistungssport geringer. Sparen, konzentrieren, effizient wirtschaften war die Devise. Daß die wenigen Mittel auch weniger dirigistisch und gerechter verteilt werden konnten, bewies der Ewald-Nachfolger Klaus Eichler. Schnee von gestern.
Der Niederschlag von heute liest sich so: „Es wird immer schwieriger, Medaillen zu gewinnen. Das erfordert auch den Verzicht auf eine breite Spitzensportförderung, dafür muß die Optimierung der erfolgreichen Disziplinen Vorrang haben.“ Vorlesung aus Ewalds gesammelten Werken? Mitnichten. NOK-Generalsekretär Heiner Henze gab damit die neue Richtung an, die heißt: Konzentration statt Gießkannenprinzip.
Von der DDR lernen, heißt siegen lernen.
WOLFGANG RICHTER
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