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Ein Mädchen will Schmetterling sein

Multikulturelles Theater Kumpanya nun mit eigener Spielstätte im Wedding

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein flötespielendes Mädchen blickt aus dem Fenster und entdeckt einen Schmetterling, möchte sich in ihn verwandeln... Diese Geschichte erzählt „Kleines Mädchen Kelebek“ von und mit der in Berlin lebenden Türkin Sevda Tuncbilek-Cevik, die in der Titelrolle türkisch spricht. Durch das deutsche Frage- und Antwortspiel mit anderen Gestalten versteht man den Sinn. Plötzlich deutsch, läßt sie sich verwandelt vernehmen, kehrt erst nach Rückverwandlung zur Muttersprache zurück.

Um produktive Konfrontation mit fremden Kulturen geht es dem seit einem Jahr bestehenden kleinen Theater Kumpanya, das seit wenigen Tagen in Wedding eine eigene Spielstätte hat. Die ist jetzt im von Jürgen Voß geleiteten sogenannten Nachbarschaftshaus,

hervorgegangen aus einer Besetzung von 1981, 1989 vom rot-grünen Senat für seine Bewohner gekauft. Und im Erdgeschoß, im ganzen Hofkarree, haben sich Caf6 und diverse Werkstätten, u.a. für Metallund Holzgestaltung sowie Grafik, etabliert, getragen von ei-

Uhr nach Vereinbarung für Gruppen. Zur Premiere kamen kleine Deutsche, Türken und Araber aus einem Evangelischen Kindergarten der Umgebung.

Im Prinzip will man in deutscher Sprache spielen, aber mit Brocken aus anderen Sprachen multikulturelles Verständnis wecken. Im Abendspielplan die erste eigene Inszenierung, die man zuvor im seit zehn Jahren bestehenden Tiyatrom, dem Berliner türkischen Theater, zeigte. Es ist „...in dieser Welt einen Schatten haben!“ nach E.T.A. Hoffmanns „Schlehmil“ mit Elementen des türkischen Karagöz-Spiels und Gedankengut des islamischen Philosophen Mustafa Ali (geb. 1587). verquickt. Riesig erfreut ist die kleine Gruppe von Theaterleuten über das eigene Domizil.

Dazu gehören als Regisseure A. Kadir Cevik, der Ende des Jahres an der HdK auf dem Gebiet Spiel- und Theaterpädagogik promoviert, und Rike Reiniger, die in Prag Puppentheater-Regie studiert hat. Außerdem aktiv sind dort die deutsche Puppenspielerin Gisela Uschkoreit und die Argentinierin Frida Beraud. Die Ausstatterin Deborah Cocking stammt aus England. Bis 17.12. gibt es ein Eröffnungsprogramm mit manchem Gastspiel.

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