Zum Arbeitsdienst

Arbeitgeberpräsident Hundt fordert de facto den Arbeitsdienst. Wer keine Beschäftigung findet und Fürsorge beansprucht, müsse »auf jeden Fall eine Gegenleistung in Form gemeinnütziger Tätigkeit« erbringen. Der Arbeitgeberpräsident möchte die Schraube weiter anziehen, die mit Hartz IV den Druck auf das Heer der mehrheitlich unverschuldet Arbeitslosen ohnehin perfide erhöht. Mit seinen Forderungen ist Herr Hundt aber nicht immer so konsequent. Im Zusammenhang mit der Vodafone-Affäre spricht er nur ganz vorsichtig von »Auswüchsen« bei der Bezahlung von einzelnen Managern. Dass ein Arbeiter für die 30 Millionen Euro, die Ex-Mannesmann-Chef Esser als Belohnung für die Vodafone-Übernahme zugeschanzt wurden, rund tausend Jahre schuften müsste? Der Arbeitgeberchef mahnt bei der Debatte »Augenmaß« an. Allerdings nicht für die Herren in Nadelstreifen, sondern im Umgang mit ihnen. Deren Entscheidungen hätten Folgen für tausende Mitarbeiter, wofür ihnen eine »angemessene Bezahlung« zustehe. Wohl wahr. Sie haben Folgen, die Entscheidungen der Wirtschaftslenker. Während Manager- und Aktionärseinkommen schwungvoll steigen, werden ebenso rasant neue Arbei...

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