Eine Nummer zu groß

Deutschland verliert 2:5 gegen Schweden

  • Mirko Heintz
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Schweden waren wie erwartet eine Nummer zu groß, die deutschen Eishockey-Nationalspieler aber lassen sich die Aufbruchstimmung nicht vermiesen. Vor dem zweiten Spiel des World Cups verbreiteten Trainer und Spieler weiter Zuversicht. »Wir versprechen den Zuschauern ein kampfstarkes Spiel«, sagte Übergangs- Trainer Franz Reindl vor der Partie an diesem Donnerstag in Köln gegen Finnland (19.30 Uhr/Premiere). Zum Glück erwiesen sich auch die zahlreichen Blessuren, die sich unter anderem der Kölner Mirko Lüdemann, der Berliner Rob Leask, der Nürnberger Petr Fical (Nackenstauchung), der Mannheimer Sascha Goc (Leiste) und NHL-Profi Dennis Seidenberg (Gesicht) zugezogen hatten, als weniger schwer. Bei Lüdemann war die Lunge nicht wie gefürchtet betroffen, Leask will trotz Nasenbeinbruch gegen Finnland auflaufen. »Auch wenn die Finnen gegen Tschechien mit 4:0 ein gutes Spiel gemacht haben, haben wir sicherlich eine Chance«, meinte NHL-Profi Olaf Kölzig. Das 2:5 gegen die »Tre Kronors« konnte der Torhüter der Washington Capitals auch nicht verhindern, vor allem im zweiten Drittel (1:4) ließen ihn seine Vorderleute im Stich. »Wenn man etwas erreichen will, muss man alle drei Drittel gut spielen«, monierte Kölzig. Vor allem Undiszipliniertheiten und Strafzeiten brachten die Deutschen von der im ersten Abschnitt (1:1) gut praktizierten Linie ab. Die cleveren Schweden mit ihren Top-Stars Peter Forsberg und Mats Sundin nutzten das eiskalt. In dieser Phase zeigte sich deutlich, dass auf der einen Seite die Erfahrung von über 20000 NHL-Spielen stand, auf der deutschen nur die von rund 2000. Reindl, der nach dem World Cup dem neuen Bundestrainer Greg Poss Platz machen wird, setzt entgegen der Devise von Vorgänger Hans Zach auf mutige Offensive: »Attacke auf der ganzen Linie, weil wir sonst keine Chance haben.« Auf diese Art verhinderten die Gäste auch den totalen Einbruch gegen die Schweden, gegen die das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) seit zwölf Jahren nicht mehr gewinnen konnte. »Im letzten Drittel hat die Mannschaft dagegengehalten und gezeigt, warum wir in diesem Turnier dabei sind«, betonte der Trainer. Allerdings konnte insgesamt nur die erste Reihe mit Jochen Hecht (Buffalo), Marcel Goc und Marco Sturm (beide San José) mit dem Niveau des Kontrahenten mithalten. Für Reindl ist die Partie gegen die Finnen nach den drei Testspielen gegen Russland (3:3), Tschechien (4:7) und Finnland (2:4) sowie dem 2:5 in Schweden vielleicht schon die letzte Chance auf seinen ersten Sieg als Trainer. Denn ein Erfolg am Freitag in Tschechien oder in der kommenden Woche im Viertelfinale wäre trotz der guten Ansätze eine kleine Sensation. »Wir müssen das Gute mitnehmen und das Schlechte vergessen«, forderte NHL-Angreifer Marco Sturm. Und: »Gas raus nehmen und dumme Strafen nehmen, das dürfen wir natürlich nicht tun.«dpa
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