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Brazauskas profilierte sich

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Eigentlicher Gewinner des Umbaus dürfte Präsident Brazauskas sein. Zunächst blieb er von den Skandalen völlig unberührt, dann nutzte er sie zur

weiteren l'roiilierung als nationaler Führer Mit der hart durchgesetzten Forderung, daß auf verantwortliche Politiker kein Schatten fallen dürfe, präsentierte er sich als achtenswerte überparteiliche Institution.

Dafür aber trug Brazauskas, der einst die KP Litauens aus der KPdSU gelöst hatte, den Spaltpilz in die LDPA. In der Partei formierte sich eine auf den Präsidenten orientierte Fraktion „Soziale Aktivität“, die vor allem vorgezogene Neuwahlen vermeiden wollte.

Der 60jährige Wirtschaftsexperte Stankevicius ist als neuer Premier dennoch in eine politische Übergangsperiode geraten. Der Mann, der 1994 das Ministerium für Reformen, Leitung und Selbstverwaltung übernommen hatte und bisher schon als Stellvertreter des Regierungschefs galt, war lange Zeit auf dem Gebiet „soziale Sicherheit“ tätig. Ein Vertreter des IWF warnte indes bereits vor einer Abkopplung der nationalen Währung vom Dollar: Dies könne zur Hyperinflation und zur Einstellung der Kredithilfen führen. Also hat der neue Mann an der Spitze der Exekutive gar keine andere Wahl, als weiter auf dem Weg seines Vorgängers zu gehen.

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