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Dateneinstieg »von unterwegs«

Industrie forciert Technik für »Mobilarbeiter« Von Dennis Friedrich

  • Lesedauer: 2 Min.

Zwölf europäische Unternehmen haben sich zu einer »Initiative« zusammengeschlossen. Diese Kooperation von Computer- und Telekomindustrie mit Mobilnetzbetreibern soll dazu beitragen, den Zugang von Mobilcomputern zu Kommunikationsnetzen über die digitalen Funktelefonnetze zu verbessern.

In dieser »Mobile Data Initiative« wollen die Computerfirmen Intel, Microsoft, IBM, Toshiba und Compaq, die Telefonhersteller Nokia und Ericsson und die Netzbetreiber T-Mobil, Mannesmann, Cellnet, Telia und Vodafone mit dem Ziel zusammenarbeiten, Barrieren der Technik und des Marktes zu beseitigen, so Hans Geyer, Europachef des Chip-Riesen Intel. Bedient werden soll die Forderung vieler Firmen, ihre Außendienstler mit aktuellen Unternehmensdaten zu versor-

gen und umgekehrt schnelle Rückmeldungen über getätigte Geschäfte in die betrieblichen Informationssysteme einzubringen.

Eine von der Initiative bei dem Marktforschungsinstitut Dataquest in Auftrag gegebene Studie ergab, daß nur zwei Prozent der Kunden der D-Netze die Möglichkeit nutzen, Daten aus dem bzw. in einen tragbaren Computer zu übertragen. Der Anteil des Datenfunks an der Auslastung der D-Netze betrage derzeit nur ein halbes Prozent. Demgegenüber seien 46,3 Prozent der Übertragungskapazität im Telefon-Festnetz Europas bereits durch Telefax, internen betrieblichen Datenaustausch usw gebunden. Weltweit gebe es heute etwa 25 Millionen Mobiltelefonierer, ihre Zahl soll sich zur Jahrtausendwende mindestens vervierfachen. Die Zahl der »Mobilarbeiter« schätzt Dataquest weltweit bereits heute auf 20,3 Prozent der Beschäftigten.

Noch lange nicht ausgeschöpft sieht

die Industrie den Markt der Datenadapter. 1996 wurden etwa 400 000 dieser etwa scheckkartengroßen Einschubkarten für tragbare Computer verkauft (1995: 144 000). Zudem setzt die Industrie auf neue Märkte wie z.B. China, das sich aufgrund des lückenhaften nationalen Telefonnetzes als Wachstumsmarkt für Mobilkommunikation anbiete.

Bis die von Geyer versprochenen innovativen, preisgünstigen und leicht zu bedienenden Produkte auf dem Markt sind, ist manche Hürde zu beseitigen, die - abgesehen von den hohen Telefontarifen - den oft propagierten Einstieg ins Internet »von unterwegs« behindert. Dazu gehört z. B. die Begrenzung der Datenrate in den D-Netzen auf 9600 Bits pro Sekunde, die im Normenwerk des »Global System for Mobile Communication« (GSM), der weltweit akzeptierten technischen Grundlage für den Betrieb der D-Netze, festgeschrieben ist. Kompressionsverfahren zur Senkung der Übertragungszeiten könnten hier nur eine Zwischenlösung bieten. Die gegenwärtige »Phase 2+« der GSM-Standardisierung beschäftigt sich u.a. mit der Zusammenfassung mehrerer Gesprächskanäle, um Datenraten wie bei ISDN (bis zu 64 000 Bits pro Sekunde) zu erzielen. Der Preis dafür wäre jedoch eine erhebliche Reduzierung der Kapazität des Funknetzes.

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