Usedom: Badespaß zu jeder Jahreszeit

Forsthaus Bansin lädt Gewinner der Aktion »Herbstzeitlose« für ein Wochenende ein

  • Jochen Fischer
  • Lesedauer: 4 Min.
Pommersche Riviera wird Usedoms Ostseeküste auch genannt, und die östlichsten Orte Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin firmieren seit Jahren wieder als »Kaiserbäder«. Das Kleinste unter den Dreien ist Bansin - wie seine Nachbarn ein entzückendes Fleckchen nordostdeutscher Bäderarchitektur.
Zu den touristischen Höhepunkten des Ortes gehört ganz sicher das Forsthaus Bansin. Wer an unserer Leseraktion »Herbstzeitlose« teilnahm, hat die Chance, genau hier ein verlängertes Wochenende zu verbringen. Wirt Holger Böhnstedt hat sich zudem vorgenommen, einen der Preisträger dieses ND-Wettbewerbs nebst Begleitung nach allen Regeln der (Koch)Kunst zu verwöhnen. Und der Mann versteht sein Fach...
Bansin hatte 1923 als erstes deutsches Seebad die Freibadeerlaubnis erhalten. Das hieß noch nicht FKK, aber der Badeanzug durfte endlich öffentlich gezeigt werden. Bis dato war das Strandleben lediglich auf Badeanstalten oder so genannte Badekarren beschränkt. In den Jahrzehnten danach (und in den letzten zehn Jahren gediegen restauriert und modernisiert) entstanden attraktive Hotels und hübsche Villen, die den Kilometer langen Sandstrand säumen. Und schließlich besitzt Bansin auch drei Forsthäuser; das am Langenberg, das Forsthaus Fangel - und eben das Forsthaus Bansin.
In letzterem schwingt wie gesagt Holger Böhnstedt in Küche und Klause das Zepter. »Essen muss immer eine Überraschung sein«, lautet sein Credo. Wer hier schon Mal »Zander auf der Haut geschmolzen mit Porreegemüse und Salzkartoffeln«, »Lachstulpe gefüllt mit Grieß und frischen Kräutern« oder »Hirschgulasch mit Preiselbeerbirne, Kroketten und Wildpilzen« serviert bekam, erlebte echtes Gaumenkitzeln.
Bansin ist aber mehr als nur Wasser, Strand und Gaumenschmaus. Die acht Kilometer lange Strandpromenade, die Bansin mit Heringsdorf und Ahlbeck zusammenbindet, erzählt Geschichte. Holger Böhnstedt berichtet, dass die Schriftsteller Heinrich Mann und Maxim Gorki hier weilten und der Maler Lyonel Feininger. Richard Strauss und Grete Weiser urlaubten hier. Und natürlich war Wilhelm II. dauernd hier, allerdings nicht in Bansin, sondern in Heringsdorf. Bansin hat mit dem Schriftsteller Hans Werner Richter einen literarisch berühmten Sohn. Der Mann gehörte 1947 mit Böll, Grass und Lenz zu den Mitbegründern des Literaturzirkels »Gruppe 47«. Im ehemaligen Feuerwehrhaus kann man sich über sein Leben und Schaffen informieren.
»Selbst bei Schmuddelwetter müssen unsere Gäste nicht auf den Badespaß verzichten«, fügt Böhnstedt an. Das Forsthaus ist nämlich Partner der OstseeTherme Heringsdorf. Die Forsthaus-Gäste können sich deshalb dort zum halben Preis tummeln. Reizvoll sind auch Spaziergänge, Kremserfahrten oder Fahrradtouren im Hinterland des Ortes. Zum großen und kleinen Krebssee kommt man da. Wer sich zudem in Richtung Achterwasser zeitig - um nicht zu sagen vor dem Aufstehen - auf den Weg macht, sieht auf dem Schmollensee den Fischer Wolfgang Labahn die Netze einholen. Vorausgesetzt, man verhält sich ruhig, erlebt man gelegentlich auch das Schauspiel, wie sich der Seeadler sein Frühstück holt.
Nicht zuletzt sollte man im malerischen Hinterland Bansins den Sieben-Seen-Blick genießen. Vom 40 Meter hohen schönsten Panoramahügel der Insel liegen einem die schon erwähnten Gewässer zu Füßen und man erspäht das Achterwasser, den Gothensee, den Wolgastsee sowie den Kachliner See.
Wer gern Fahrrad fährt, dem sei ein Ausflug in den Lieper Winkel ans Herz gelegt. Die Dörfer dort bewahrten sich viel Ursprüngliches. Im Rankwitzer Museum erlebt man Urgroßvaters Zeiten gegenständlich. Was Dr. Hans Warnke da an alten Gerätschaften, Utensilien und Kleidungsstücken zusammentrug, ist wirklich aller Ehren wert. Wissen Sie zum Beispiel, was ein Pommersches Uppschöttel ist? Ein buntes handgewebtes Band, mit dem sich die Bäuerinnen früher auf dem Feld die knöchellangen Röcke upp schöttelten, nämlich hoch schnürten.

Infos: www.forsthaus-bansin.de oder Forsthaus Bansin, Ahlbecker Chaussee 12, 17429 Bansin, Tel. (038378) 29447 und www.usedom.de oder Usedom Tourismus, Bäderstr. 5, 17459 Ückeritz, Tel. (038375) 23410.
Aktueller Reisetipp: Vom 10. bis 12. Dezember finden in Heringsdorf die Leichtathletik-Cross-Europameisterschaften statt. Dazu gehört auch ein umfangreiches Breitensport-Programm (ND-Sportteil, 25. 11.), www.eurocross2004-usedom.de, www.drei-kaiserbaeder.de


Vielleicht sind Sie es ja, die schon bald nach Usedom fahren. Am 9. Dezember stehen die Gewinner unserer Leseraktion fest. Die acht schönsten Geschichten werden an diesem Tag ab 19 Uhr im Berliner Theater im Palais am Festungsgraben von MDR-Moderatorin Janine Strahl-Österreich und ND-Feuilletonchef Hanno Harnisch vorgelesen. Die Gäste des Abends entscheiden dann darüber, wer die drei Hauptpreise - jeweils eine Reise - gewinnt. Wer dabei sein will, kann sich jetzt schon seinen Platz sichern. Der Eintritt kostet drei Euro und kommt dem Erhalt des Theaters zugute. Bestellungen werden im Neuen Deutschland montags bis freitags unter (030)29390639 zwischen 10 und 11 Uhr und im Theater im Palais unter (030)2010693 entgegengenommen. Die Karten liegen dann an der Abendkasse für Sie bereit.
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