Alternatives Eigentum

Bereits im Jahr 2003 veranstaltete die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen ein Kolloquium zum Thema »Das Eigentum im Widerstreit alternativer Wirtschaftskonzepte«. Anliegen war eine theoretische Fundierung sozialistischer Eigentumspolitik. Wegen der immensen Spannweite der Thematik war das Kolloquium auf zwei Tage, je einen im April und November 2003, verteilt worden. Nun liegt endlich, mit Herausgabe des zweiten Dokumentationsbandes, das Tagungsmaterial komplett vor. Es kommen 16 Autoren mit 18 Beiträgen zu Wort. Das Spektrum ist denkbar breit: Es reicht von der Entstehung des Eigentums bei Völkern der Antike bis hin zum Irak-Krieg; von der Analyse des Marxschen Eigentumsbegriffs bis zur Suche nach Strategien zur Verteidigung öffentlichen Eigentums gegen den neoliberalen Privatisierungsdruck. So verweisen Ulrich Busch oder Jürgen Leibiger u.a. auf die Gefahren einer weltweiten Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen, die vom GATS-Abkommen ausgeht. Busch bezeichnet eine ordnungspolitische Korrektur für Europa als längst vollzogen; die Linke argumentiere dagegen zu traditionalistisch und zu defensiv. Leibiger stellt eine »erneute ursprüngliche Akkumulation globalen Ausmaßes« fest, die »schleichende Enteignung der Weltgesellschaft«. Vordringliche Aufgabe sei jetzt die Verteidigung öffentlicher Güter. In der Diskussion wurde seinerzeit eine ungenügende Differenzierung zwischen Groß-, Klein-, und Kleinstunternehmen in der Programmatik der PDS kritisiert. Darauf reagiert Christa Luft ausführlich. Linke Politik will kleine und mittlere Unternehmen schützen und fördern, während die herrschende Wirtschaftspolitik primär an den Interessen der Großunternehmen orientiert sei, schreibt sie. Daher seien kleine und mittlere Unternehmen politisc...