Nummer 11 die Nr. 1

Eisbären schlugen Erzrivalen Hamburg mit 3:2

Sven Felski konnte das Wort vom »Bruderkampf« schon nicht mehr hören. »Es geht für jeden um drei Punkte, um nicht mehr und um nicht weniger. Die wollten wir haben, und die haben wir jetzt«, meinte der Berliner Eisbär nach dem schwer erkämpften 3:2 (0:0, 1:1, 2:1)-Heimsieg im DEL-Match gegen die Hamburg Freezers vor 4000 Zuschauern im Wellblechpalast. Beide DEL-Vereine sind bekanntlich in der Hand ein und desselben Besitzers: des US-amerikanischen Multimilliardärs Philipp Anschutz. Von daher rührt auch das Wort vom »Bruderkampfes«. Treffender wäre womöglich, von einer »Betriebsmeisterschaft« zu sprechen, die schon seit Jahren eindeutig von den Eisbären bestimmt wird: In den letzten 14 Begegnungen hatte es zehn EHC-Siege gegeben. Nun folgte der elfte Streich. Der 30-jährige Felski, ein Dynamo-Urgestein - als Junge hatte er es beim SC Dynamo Berlin im Eiskunstlauf probiert, ehe er zum Eishockey wechselte -, war als Linksaußen mit der Nummer 11 die Nr. 1 auf dem Eis - womit sich die Eisbären-Werbung vor Tagen im ND zu diesem Match »Der Linksaußen ist unser wichtigster Spieler« als Volltreffer erwies. Er erzielte gleich zwei sehenswerte Tore (1:1/27. und 3:1/50.) und erhöhte damit seine Saison-Torquote auf sechs. Der Knackpunkt des Spiels war die 48. Minute, als der Kanadier Denis Pederson einen an ihm selbst verschuldeten Penalty verwandelte. 129 s später knallte Felski den Puck zum 3:1 ins Hamburger Gehäuse. »Es war ein Sieg der Charakterstärke«, befand Eisbären-Coach Pierre Pagé. »Meine Spieler sind zwar müde, aber sie haben Charakter. Sie wollen unbedingt gewinnen.« Damit spielte Pagé auf das Stressprogramm mit Meisterschaft und Auswahleinsätzen von gleich 13 Eisbären an und kritisierte die DEL-Terminplanung: »Fünf DEL-Spiele in sieben Tagen nützen weder der Liga noch der Entwicklung des deutschen Eishockeys.« Mit dem achten Sieg in elf Heimspielen rückten die Eisbären auf Rang drei vor. An der Spitze steht Köln (44), gefolgt von Ingolstadt, Berlin (je 41) und Nürnberg (40) - am Sonntag nächster Auswärtsgegner der Berliner, gegen den zuletzt fünf Mal in Serie verloren wurde.
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