Lebendige Lichtaktion für Lichtenberg

300 Menschen posierten für einen Weihnachtsgruß aus der Stadt in die Welt

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 2 Min.
Es werde Licht - auf einer Brachfläche nahe dem Ostkreuz. Etwa 300 Menschen posierten für die größte lebende Weihnachtskarte der Welt. Die Lichtenberger Stadtbildagentur, die sich um Projekte in Sanierungsgebieten des Bezirks kümmert, will mit dem Projekt für ihren Kiez und damit für Berlin werben. Die wenigsten sind mit einer eigenen Leuchte erschienen. Aber das macht nichts. Die Organisatoren haben an alles gedacht. Und so werden vor dem Fototermin kleine Taschenlampen und bunte Leuchtstäbe verteilt. Mütter mit Kinderwagen, Großeltern oder auch Leute, die beim Vorbeigehen von der ungewöhnlichen Aktion erfahren, versammeln sich auf dem 9000 Quadratmeter großen Gelände an der Schreiberhauer Straße. Schon vor Tagen haben Mitarbeiter der Stadtbildagentur das Areal auf das Shooting vorbereitet, herumliegende Scherben und Unrat entfernt und den Untergrund begradigt. Rot-weiße Bänder markieren jetzt den Schriftzug »Licht«. Etwa 20 Meter lang und 18 Meter breit ist jeder Buchstabe. »Wie viele Leute auf einem abgesteckten Feld platziert werden, hängt von der Teilnehmerzahl ab«, sagt Carolin Behrens von der Lichtenberger Stadtbildagentur. Eigentlich hofft sie auf 1000 »Leuchten«, schließlich wurde seit Wochen in der historischen Viktoriastadt die Werbetrommel gerührt. Die 300 Lichtenberger und Bewohner aus Nachbarbezirken haben sichtlich Spaß am Fototermin im Freien. »Ich finde es lustig, auf einer Karte verewigt zu werden, ohne dass mich jemand erkennt«, sagt Sabine Wieland. Auch Gertrud Krämer findet die Aktion witzig und will die Karte an viele Bekannte schicken. Carolin Behrens agiert beim Termin als Moderatorin. Sie hält die telefonische Verbindung zu den beiden Fotografen, die sich auf dem Dach der gegenüberliegenden Bundesversicherungsanstalt für Angestellte aufhalten, und lotst die Teilnehmer in die richtige Position. Über ein Megafon heizt sie die Leute an. Frauen und Männer in orangefarbenen Westen begleiten die Akteure zu den Markierungen. Weil doch weniger erschienen sind als geplant, entsteht das Weihnachtsmotiv in zwei Phasen. Denn die Licht-Träger füllen jeweils nur das halbe Wort. Am Computer wird dann das zusammengefügt, was zusammengehört. Die Initiatorin ist zufrieden und geht davon aus, dass auch diese Aktion so ein Erfolg wird, wie das »Sonnenblumenlabyrinth« im Sommer. Die Lichtenberger Weihnachtskarte kann ab 6. Dezember für 50 Cents in den Geschäften rund um das Ostkreuz gekauft werden.
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