Krankheiten soll verstärkt vorgebeugt werden

Gesundheitskonferenz konstituierte sich / Teilnahme privater Träger an Projekten gewünscht

Die erste hauptstädtische Gesundheitskonferenz nahm am Freitag ihre Arbeit auf. Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) will mit der Konferenz eine Plattform schaffen, auf der sich Kassen, Ärztevertreter, Wohlfahrtsverbände, Wissenschaftler und weitere Akteure zu Problemen der Gesundheitspolitik verständigen können. Im Mittelpunkt würden Gesundheitsförderung und vorbeugende Maßnahmen stehen, erklärte die Senatorin. Sie hoffe, dass das neue Bundespräventionsgesetz ein »wichtiger Meilenstein« für solche Ziele werde. Nach Angaben aus der Senatsverwaltung könnte das Gesetz im Januar im Bundestag verabschiedet werden. Die Debatte darüber befinde sich in der Schlussphase. Aus Mitteln der Versicherungsträger könnten in Berlin rund fünf Millionen Euro für Projekte zur Gesundheitsförderung eingesetzt werden. Bundesweit rechnet man mit 250 Millionen Euro für solche Zwecke. Aus diesem Topf werden auch Bundeskampagnen finanziert. Leider sei es nicht gelungen, private Träger an der Finanzierung zu beteiligen, bedauerte Rolf D.Müller, Vorstandsvorsitzender der AOK Berlin. Die Kunden privater Krankenversicherungen würden auch an Gesundheitskursen teilnehmen. Staatssekretär Hermann Schulte-Sasse aus dem Gesundheitsressort hofft aber, dass sich in Berlin private Träger freiwillig an den Kosten für Vorbeugeprojekte beteiligen. Teilnehmer an der Gesundheitskonferenz begrüßten gestern das Angebot für dieses Diskussionsforum. In Berlin seien Probleme verschleppt worden, weil die Kommunikation nicht funktionierte, nannte der Staatssekretär einen Grund. Die Konferenz soll mindestens zwei Mal pro Jahr tagen. Zu den Bedingungen für das Funktionieren des Gremiums zählte AOK-Vertreter Müller auch, dass seit Januar Patientenrechte gesetzlich festgeschrieben sind. In Berlin arbeitet seit dem 1. November eine Patientenbeauftragte. Raimund Geene vom Verein »Gesundheit Berlin« würdigte, dass sich seit der ersten internationalen Konferenz zur Gesundheitsförderung vor elf Jahren in Ottawa ein Wandel in der Politik vollziehe. Es sei besser, Gesundheit vorzubeugen, »als später Krankheiten aufwendig behandeln zu müssen«. In Schulen, bei Gesundheitstreffs von Einwanderern oder in Seniorenzen...

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