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Zufällig vorm Schmuggel zum Urlaub in Spanien

  • Lesedauer: 2 Min.

Der redet davon, daß ein russisches Angebot von spanischen Händlern genutzt wurde. Dank der Hellsicht des bayerischen Landeskriminalamtes sei solcher Schmuggel am Ende eines Linienfluges der Lufthansa von Moskau nach München aufgeflogen. Die Schmuggler wurden verhaftet und verurteilt.

Als am 16. Januar 1996 diese Version bis in alle Varianten ausgefragt war, schlug bereits die 20. Tagesstunde. Die Opposition, von Gregor Gysi in rebellische Stimmung gebracht, wähnte zu so später

Abendstunde die Öffentlichkeit (Presse) nicht mehr präsent und zog aus dem Ausschuß aus. Was nicht ganz stimmte, aber vor den Fernsehkameras und für die Abendnachrichten recht überzeugend klang. Die CDU beendete damals nach wenigen Minuten allein die Sitzung.

Die Opposition bekam also vorige Woche mit der zweiten Vernehmung Schmidbauers mit einjähriger Verzögerung Genugtuung. Sie erfuhr trotzdem nichts, was nicht schon bekannt wäre. Schmidbauer wiederholte, daß die bayerischen Behörden Herr des Verfahrens gewesen seien. Er hielt sich vor dem Schmuggel in Spanien auf. Zum Urlaub und zur Entgegenahme eines Ordens für gute Zusammenarbeit mit dem spanischen Geheimdienst, ließ er verbreiten.

Von Spanien aus inszenierten nach bisherigen Erkenntnissen spanische Komparsen und Agenten aus der bundesdeutschen Botschaft den Plutonium-Flug Moskau-München. Ausgerechnet am Tag des Schmuggels erklärte Schmidbauer in München einer ausländischen

Delegation die Funktionsweise des BND. Schmidbauer sagte vorige Woche, er habe nicht einmal gewußt, daß ein BND-»Dolmetscher« schon von angebotenem Plutonium in Moskau hörte, bevor der Termin für den Schmuggel festgelegt wurde. Da nahm es sich beinahe rührend aus, wie er vorigen Donnerstag über die Opposition klagte. Die werfe ihm einerseits vor, Spitze des Schmuggel-Unternehmens gewesen zu sein. Auf der anderen Seite werde ihm Untätigkeit vorgehalten.

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