Von Hans-Dieter Vater

Dieser Tage marschierte ein Fähnlein von 100 Verbliebeneß des einst 800 Mitarbeiter zählenden modernen Merseburger Folienbetriebes zum Rathaus ihrer Stadt, um für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu demonstrieren. Sie gehörten zu der vom Ehrenpräsidenten des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Gottschol, in den Konkurs gefahrenen Rackwitzer Alu GmbH. Als zwei Jahre nach der Wende das damals zur Mansfeld AG gehörende Folienwerk aus Kreditmitteln mit 12 Millionen modernisiert worden war, hatte im Dezember 1993, trotz wesentlich günstigerer und auch seriöserer Angebote von international führenden Firmen, die Treuhand mit Gottschol einen Kaufvertrag unterschrieben. Als die Kungelei im Februar 1994 bekannt wurde, bezeichnete Sachsens IG-Metall-Chef Hasso Düvel den Vorgang als ein Ergebnis kapitalistischer »Langzeitplanung«, bei dem stets davon ausgegangen w...


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