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Autoklau ist nicht schwer, abkassieren dagegen sehr

Neun Betrüger hatten mit schnellem Geld kein Glück Von Peter Kirschey

  • Lesedauer: 2 Min.

Stefan, Günter, Reno, Henri, Roland, Jens, Uwe, Berthold und Andreas, im besten Alter zwischen 27 und 38 Jahren, meinten eigentlich, ganz pfiffige Burschen zu sein. Sie legten sich teure Benzinkutschen zu, um sie verschwinden zu lassen. »Diebstahl«, jammerten sie vor der Polizei und vor der Versicherung. Bei

den vielen tausend Autos, die Woche für Woche in die Illegalität gehen, würde es gar nicht auffallen, wenn die eigenen dabei sind. Liest man doch immer wieder, wie machtlos die Polizei gegenüber den internationalen Schieberringen ist.

Und wie so oft. Erfolg macht größenwahnsinnig und vernebelt die Sinne. Es ging einmal gut, zweimal, und so weiter Bis es eben nicht mehr gutging.

Nun steht die Neunerbande vor Gericht. 15 Luxuskarossen soll sie zwischen

1992 und 1994 nach Polen und Belorußland verschoben haben. Einer der »Manager« legte gestern ein Geständnis ab. Er organisierte polnische Kunden, überredete in Kneipen die »Geschädigten« zu dem Deal, organisierte den Abtransport ins Nachbarland. Der Erlös wurde unten den Beteiligten aufgeteilt. Ein Porsche Carrera 911 ging für 13 000 Mark an einen polnischen Abnehmer Der »bestohlene« Besitzer erhielt davon 1000 Mark und kassierte dann von der Versicherung 125 000 Mark.

Aufgeflogen war der große Coup - wie so oft - durch eine kleine Blödheit: Der Besitzer meldete sein Fahrzeug einen Tag zu früh als gestohlen. Es war noch gar nicht weg. Als es dann am Grenzübergang einrollte, stand es bereits auf der Fahndungsliste. 11 weitere Personen, die ihre Hände ebenfalls im Spiele hatten, kommen auch noch vor den Kadi. Da ihre Tatbeteiligung gering ist, werden sie sich vor einem Schöffengericht verantworten.

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