Bush erwartet heiße Amtseinführung

Kriegsgegner planen in Washington die größte Kundgebung seit Jahrzehnten

Präsidentengegner in den USA wollen zu Beginn von George W. Bushs zweiter Amtszeit im kommenden Monat die größte Kundgebung seit Jahrzehnten veranstalten.

Washington (AFP/ND). Anlässlich der Feierlichkeiten zu Bushs Inauguration am 20. Januar sollten sich zehntausende Demonstranten zur größten Kundgebung seit der Amtseinführung von Präsident Richard Nixon 1973 in Washington versammeln, teilte ein Dachverband von Anti-Bush-Gruppen, DC Resistance Media, am Dienstag (Ortszeit) mit. Mehrere Gruppen hätten bereits die Erlaubnis beantragt, auf der National Mall, dem ausgedehnten Grünstreifen vor dem Kapitol in Washington, demonstrieren zu dürfen. Zudem wollen die Gruppen in Konkurrenz zu den neun offiziellen Inaugurationsbällen mehrere »Gegen-Bälle« veranstalten. »Es wird ziemlich schwierig sein, die Zeremonien zu stören, aber es ist für den Rest der Welt wichtig zu sehen, dass wir immer noch auf die Straße gehen, dass wir nicht aufgeben«, erklärte Gael Murphy von der pazifistischen Frauengruppe CodePINK. Basev Sen von der Gruppe Mobilization for Global Justice sagte: »Das amerikanische Volk wird vier weitere Jahre der Korruption nicht dulden.« US-Präsident George Bush bekräftigte indes ungeachtet der wachsenden Antrikriegsstimmung seine Entschlossenheit zur Fortsetzung des Krieges in Irak. Nach dem blutigen Anschlag auf US-Soldaten in der nordirakischen Stadt Mossul erklärte er am Dienstag bei einem Besuch in einem Militärhospital in Washington, der Einsatz im Zweistromland sei eine »lebenswichtige Mission für den Frieden«. Er sei zuversichtlich, dass die Demokratie am Ende den Sieg in Irak davontragen werde. Bush sprach den Angehörigen der Opfer des Anschlags von Mossul sein Beileid aus. Die Tageszeitung »The Washington Post« schrieb zu dem Anschlag: »Diese Attentäter hofften, ein spektakulärer blutiger Anschlag würde die Vereinigten Staaten aus Irak drängen - wie sie aus Libanon und Somalia gedrängt wurden - und die USA würden die Iraker allein lassen, die jetzt ihr Leben für die Wahlen riskieren. Daher ist die einzige mögliche Antwort die der tapferen Soldaten in Mossul: die Verwundeten aufsammeln...

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