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Nicht so ganz hoffnungslos

Morgen beginnt die »tanzZeit« am Halleschen Ufer Von Mario Stumpfe

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit viel Pathos meinte eine Tanzkritikerin, die es eigentlich besser wissen sollte, bei Bekanntgabe der Förderentscheidungen 1997 für die freie Szene, daß damit der Tanz in Berlin liquidiert werde. Man könnte ihr entgegenhalten, daß dies der Tanz seit Jahren selbst betreibt und durchaus auf die Unterstützung von Senat und Beirat freier Gruppen verzichten kann. Aber glücklicherweise bestätigen

Ausnahmen die Regel. Unter wenigen anderen beweisen das Jo Fabian, Sasha Waltz, Anna Huber oder Xavier Le Roy. Folgt man der Selbstvernichtungsthese, ist das Theater am Halleschen Ufer, das zweimal im Jahr eine »tanzZeit« mit Berliner Choreographen präsentiert, nicht gerade zu beneiden.

Die Crew um Zebu Kluth ist vielleicht verzweifelt, aber nicht hoffnungslos und hat für die April-»tanzZeit« ein ordentliches Programm zusammengebracht. Eröffnet wird die Festivität von Xavier Le Roy, der erstmals sein gesamtes Tripty-

chon »Narcisse Flip« zeigt - der dritte Teil »Burk« hat Premiere. In der zweiten Woche präsentiert Anna Huber, eine der talentiertesten und ästhetisch eigenständigsten Choreographinnen, »in zwischen räumen« und »brief lettres«. Le Roy und Huber, neben Sasha Waltz die einzigen auch international anerkannt agierenden Vertreter der Berliner Tanzszene, sind zweifellos die Höhepunkte der Frühlings-»tanzZeit«.

Dennoch spannend sind auch die beiden folgenden Produktionen. Die traditionellen Grenzen des Mediums Tanz überschreitet »Imitation of - Imitation of«, ein Tanz-Film-Projekt u.a. von und mit Henry Hills, Sally Silvers, Mark Johnson, Frauke Havemann und Abigail Child. Ebenso medienübergreifend ist das Projekt von Ingo Reulecke, »Eklipse - Vom scheinbaren Verschwinden von Raum und Zeit«, das die erste »tanzZeit« des Jahres beschließen wird.

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