eso Überall ist besser

Ein Mädchen aus Sierra Leone sitzt seit sechs Monaten in deutscher Abschiebehaft Von Michael Steininger

Der westafrikanische Staat Sierra Leone ist kein weißer Fleck auf der Landkarte. Er ist eher ein schwarzes Loch in der Informationslandschaft, niemand kennt die politische Lage dort genau. Auch deutsche Behörden nicht, trotzdem wird abgeschoben.

Jeanette Kamara existiert für deutsche Behörden nicht. Trotzdem sitzt die Achtzehnjährige aus Sierra Leone seit sechs Monaten in Abschiebehaft, im ehemaligen Frauengefängnis in Berlin-Köpenick. Dort wird sie unter dem Namen Fatmatu Turay geführt, so steht es in dem Paß, mit dem sie vor zwei Jahren ihre Heimat verließ. Doch der Paß gehört nicht ihr, und sie ging auch nicht freiwillig fort. »Im Prinzip schiebt Deutschland ab, so-

bald am Zielort der Flughafen wieder betrieben wird«, meint Karl Kopp von Pro Asyl. Besonders die Abschiebewilligkeit Richtung Afrika sei auffällig hoch, man gewinne den Eindruck, das Prinzip sei: je dunkler die Hautfarbe des Asylbewerbers, desto geringer seine Chancen...


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