Exportierte Entfremdung?

Filme als Spiegel der Gesellschaft zu lesen, forderte bereits in den 20er Jahren Siegfried Kracauer. Über mögliche Formen der Vermittlung zwischen Film und Gesellschaft wird bis heute gestritten. Ein Musterbeispiel dafür ist der amerikanische Film noir der 40er und 50er, der die amerikanische Gesellschaft als permanenten Alptraum zeigte und vielen europäischen Exilanten ein Entree in die Randbezirke des Hollywoodsystems bot. Rund 300 Filme unter dem Label Film noir versammelt die Filmografie dieses Buches, das große Lust macht, die Nachtprogramme des Fernsehens wieder genauer zu studieren.

Film noir und Exil - da finden sich Fritz Lang, Robert Siodmak, Otto Preminger oder Billy Wilder, die stilbildende Filme wie etwa »Double Indemnity« oder »Laura« drehten, Schausp...