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  • Politik
  • ?dj.i.uij.i.11.1. Verfahren

sollen Fakten schaffen

Projekt Magnetschnellbahn wird immer teurer Von Claudia Schreyer, Schwerin

  • Lesedauer: 2 Min.

Nach Abschluß der Raumordnungsverfahren (ROV) zum umstrittenen Transrapid zwischen Hamburg und Berlin in allen beteiligten Ländern gehen die Planungen jetzt in die nächste Phase, die Planfeststellung. Vor Beginn des Verfahrens Anfang nächsteh Jahres sind die Vorbereitungen in vollem Gange: Die Magnetschnellbahn-Planungsgesellschaft (MPG) in Schwerin hat den Gemeinden entlang der favorisierten Südtrasse Unterlagen zur »Vorarbeit für das Planfeststellungsverfahren« zukommen lassen. Nur- Die Planungsbehörde für Berlin und Brandenburg hat sich aus Naturschutzgründen für die Nordtrasse entschieden. »Auf diese Weise werden für dieses Verfahren nicht nur zweimal Unterlagen ausgelegt«, kritisiert Ulrike Se'emann-Katz, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Verkehr bei den Grünen in Mecklenburg-Vorpommern. Überdies laufen Kartierungen und Probebohrungen für das Planfeststellungsverfahren auf Hochtouren. Wieder doppelt. Mit den Planungen, die schätzungsweise mit Hunderttausenden Mark zu Buche schlagen,

sollen nach Ansicht von Seemann-Katz Fakten geschaffen werden, bevor es zur erneuten Überprüfung der Investitionsund Betriebskosten kommt - vor dem endgültigen Startschuß. »Wenn bereits soviel Geld in die Planungen gesteckt wurde, wird es nahezu unmöglich, das Projekt abzublasen, selbst wenn es sich als noch so unrentabel erweisen sollte.«

Kritik an den voreiligen Untersuchungen an der Präferenzstrecke in Mecklenburg-Vorpommern kam auch vom Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). »Da sich Berlin/Brandenburg für die Nordtrasse und damit für eine Bündelung des Transrapid mit der A 24 entschieden hat, wurden beispielsweise etwa 25 Kilometer von Neustadt-Glewe bis zur Landesgrenze für die Planungen umsonst kartiert«, so Sina Borchert vom BUND.

MPG-Geschäftsführer Hans Christoph Atzpodien hält die »ergänzenden Untersuchungen« für erforderlich, um die landesplanerischen Stellungnahmen mit Blick auf die Gesamtstrecke bis zum Herbst abschließen zu können. Daß das Projekt einer erneuten Kostenprüfung nicht standhält, ist für ihn »sehr unwahrscheinlich« .

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