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Michael Steininger.

  • Lesedauer: 2 Min.

? Das Festival geht seinem Ende entgegen. Eine kurze Zwischenbilanz?

Unter den Bedingungen Kubas, die schwierige wirtschaftliche Lage, die größtenteils der US-Blockade geschuldet ist, haben unsere Gastgeber eine Leistung vollbracht, die man nur bewundern kann. Ich weiß nicht, ob das Festival mit inzwischen 13 000 Teilnehmern in Deutschland organisatorisch besser geworden wäre.

? Und die Debattenrunden?

Aufgrund meiner organisatorischen Aufgaben konnte ich bisher nur an einer teilnehmen. Das war das antiimperialistische Tribunal im internationalen Kongreßzentrum. Die dort vorgebrachten Anklagepunkte gegen das imperialistische System fand ich hoch interessant.

? Was war so interessant für Sie?

Wenn man in Deutschland lebt, sieht man politische Probleme und Konflikte aus seiner kleinen, eingeengten Perspektive. Hier bringen betroffene Menschen ihre Erfahrungen direkt in das Tribunal ein. Da sind Argentinier, die ihre Söhne vermissen, seit sie vom Militär verschleppt wurden, oder Kubaner, deren Kollegen bei einem von den USA initiierten Anschlag'getötet wurden. Die Fakten wirken viel tiefer. Wir haben Gespräche dieser Art aber auch mit Franzosen und Belgiern geführt. Alles viel direkter, menschlich viel näher bei einer Gelegenheit wie diesem Festival.

? Was haben Ihre Freunde aus der Delegation von anderen Diskussionen öerichtet?

Die Meinungen sind geteilt. Einige sind mit den Foren unzufrieden, weil sie nicht den Arbeitsstil entwickeln konnten, den sie vielleicht von zu Hause aus einer Runde von 20 Teilnehmern gewohnt sind. Hier aber sitzen Delegierte aus über 100 Ländern beisammen. Möglicherweise ist das eine besondere Schwierigkeit der Deutschen, alles durch ihre eigene Brille sehen zu wollen.

? Wie haben sich die Beziehungen zu den Gastgebern entwickelt?

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