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Weis mit goldenem Hammer

Im letzten Versuch mit 81,78 m und Nervenkraft den Titel gewonnen

  • Lesedauer: 3 Min.

Das war ein Hammer! Mit seinem allerletzten Versuch sicherte sich der Leverkusener Heinz Weis den WM-Titel im Hammerwerfen. Der 34jährige war als einer der Favoriten in den Wettkampf gegangen und hielt der Nervenbelastung souverän stand. Mit diesem Triumph krönte er seine Karriere. In dem überaus spannenden Wettbewerb steigerte sich der siebenfache deutsche Meister kontinuierlich und gewann das begehrte Gold mit 81,78 m. Er hatte viel Pech in seiner langen Laufbahn gehabt, aber jetzt war er überglücklich und sagte: »Jeder bekommt letztendlich, was er verdient. Diesen Titel nimmt mir keiner mehr weg.« Und die dazugehörigen 60 000 Dollar auch nicht.

Nach seinem letzten Wurf, der weit über die 80-m-Marke ging, aber weiter sein mußte als 81,46 m, mit denen der Ukrainer Andrej Skwaruk in Führung lag, starrte er gespannt auf die Anzeigetafel. Dann riß der 1,93 Meter große Athlet jubelnd die Arme hoch und ließ sich auf der Ehrenrunde feiern. Der Ukrainer hatte Weis zunächst in seinem letzten Versuch vom ersten Platz verdrängt. Zuvor hatte der Deutsche die Führung von Wassili Sidprenko (Rußland) gekontert, der schließlich mit 80,76 m Dritter wurde.

»Es gibt keinen perfekten Wurf, aber ich bin schon mehr als zufrieden«, betonte der Weltmeister. Dazu gehört, daß seine weitesten Würfe nicht mehr au-ßerhalb des Wurfsektors landen und damit ungültig sind wie zuletzt bei den Olympischen Spielen in Atlanta. »Dieser

Fehler in der Technik ist abgestellt. Ich habe eine gewisse Sicherheit, kann ohne Angst volles Risiko frei, locker und flockig werfen.« In Athen hat er damit den goldenen Wurf gelandet.

Sabine Braun befindet sich im Siebenkampf auf dem Weg zu ihrem zweiten Titel nach 1991. Die 32jährige Wattenscheiderin legte nach sehr guten 13,16 s über 100 m Hürden mit 1,90 m im Hochsprung und der persönlichen Bestleistung von 15,08 m im Kugelstoßen weitere Topresultate nach und führt nach drei Disziplinen mit 3072 Punkten deutlich. Mona Steigauf (Mainz) war Achte, Peggy Beer (Berlin) Elfte.

In den Qualifikationen am Sonntag erreichte vom Speerwurftrio des DLV lediglich Meister Boris Henry den Endkampf am Dienstag. Der Saarbrückener schaffte mit 83,60 m das zweitbeste Resultat nach Weltrekordler Jan Zelezny (Tschechien/83,66). Dagegen schieden Raymond Hecht mit 79,38 m als 13. um einen Platz sowie Andreas Linden (Uerdingen/Dormagen) mit 75,90 aus. Dem Magdeburger, der sowohl bei der WM

1995 in Göteborg als auch bei -Olympia*

1996 als Vierter eine Medaille nur knapp verpaßt hatte, blieb das Pech treu. Erneut bereitete die operierte Schulter Probleme. »Es war, als würde mir alle Kraft weggesaugt«, sagte Hecht, der erst durch die Absage des Frankfurters Peter Blank ins WM-Aufgebot kam.

Wenn Susen Tiedke-Greene (Hof) es ihrem Mann nachmachen würde, wären die Deutschen um eine Hoffnung ärmer. Joe Greene lieferte bei der Weitsprung-Qualifikation eine klägliche Leistung ab. Mit 7,15 m wurde der USA-Meister 34. Bester war Favorit Ivan Pedroso (Kuba) mit 8.11 m.

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