nd-aktuell.de / 09.10.1997 / Politik / Seite 4

zwischen Ost und West

3537 Mark Monatsverdienst stehen 4962 Mark gegenüber

Frankfurt (Main) (ddpADN/ND). Bei Löhnen und Gehältern gibt es zwischen den alten und den neuen Bundesländern trotz deutlicher Anhebungen im Osten noch große Unterschiede. So verdienen im Westen nur 7,5 Prozent der Vollbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe, im Handel sowie in der Kredit- und Versicherungsbranche monatlich weniger als 3000 Mark brutto, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Frankfurt (Main) bei der Vorstellung der Lohn- und Gehaltsstrukturerhebung 1996 bekanntgab. In den neuen Ländern sind es dagegen 37,2 Prozent.

Mehr als 6000 Mark erhält in den alten Ländern jeder fünfte (20,5 Prozent) Arbeitnehmer dieser Bereiche. Im Osten ist es jeder 20. Beschäftigte (4,7 Prozent).' Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst belief sich im Westen auf 4962 Mark und im Osten auf 3537 Mark.

Amtspräsident Johann Hamen verwies weiter darauf, daß die Abgabenquote in Deutschland seit Beginn der 90er Jahre dramatisch nach oben geschnellt ist. Während der prozentuale Anteil aus Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen im Westen zum Zeitpunkt der deutschen Vereinigung noch 31,0 Prozent der Bruttoverdienste ausmachte, belief sich die Quote 1995 bereits auf knapp 35 Prozent. In den neuen Bundesländern stieg der Prozentsatz zwischen 1992 und 1995 sogar um knapp fünf Prozentpunkte. Als Ergebnis hinkt die Steigerung der Nettoeinkommen hinter der Bruttosteigerungsrate hinterher. Zwischen den Verdiensten von Frauen und Männern bestehen nach wie vor Unterschiede von durchschnittlich bis zu 35 Prozent. -???

Die Gehalts- und Lohnstrukturerhebung für das Jahr 1995 basiert auf einer Stichprobe von 900 000 Personen.