Das ganze Dorf folgte den Schwarzberockten
In Hochoza erinnerte sich ein junges Paar an einen alten Brauch, und nach 50 Jahren gab es in der Niederlausitz wieder eine sorbische Hochzeit
Hochzeitsgäste warten vor der Kirche
Hochzeitspaar Antie und Hannes
te auf den Bänken. Es sangen aber nur wenige mit, weil inzwischen kaum noch einer singt und kaum noch einer zur Kirche geht.
Anschließend wollten im »Goldenen Drachen« an die hundert Nachbarn, Freunde und Verwandte bekÖstigt h uhd' unterhalten, : werden. Die sachkundigen ,, Gäste aus der Oberlausitz ebenso wie die sorbischen Honoratioren, die das Ereignis sehr zu würdigen wußten. Nach ein
paar Gläsern Schnaps verblaßte die Etikette, und anfangs unbeholfen, später immer freier, benutzten sie ihre Muttersprache, die manch einer erst auf der Abendschule in Chosebuz erlernt hatte.
»Ich verstehe auch kein Sorbisch«, sägte' eih r e Frau la'cKeiiä' und 'übersetzte iV mir. da^,, was ich nun wirklich nicht verstand, weil meine Mutter es vermieden hatte, mir die Sprache ihrer Großmutter beizubringen. Die Frau war aus Lieben-
werda zu ihrem Mann nach Hochoza gezogen und unterschied sich in ihrer Tracht nicht von den Nachbarn.
Auch Pittkunings Eltern stammen nur zur Hälfte aus der Lausitz. Der Vater war aus Litauen zugewandert, der Sohn macht sorbische Lieder, die ton der-floffi“ nung auf eine sorbische Zukunft singen. Heut singt er sein Lied nur für das* Brautpaar - auf dieser Hochzeit werden fast alle guten Wünsche gesungen.
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