22 Ärzte sorgen sich um 155 056 Marzahner

Die Marzahner sind sicher nicht sonderlich gesünder oder kränker als die Friedrichshainer oder Zehlendorfer. Sie sind aber (gleich ihren Nachbarn in Hohenschönhausen und Hellersdorf) deutlich jünger, wie man dem jetzt vorliegenden Gesundheits- und Sozialbericht '96 entnehmen kann. Der Durchschnittsmarzahner ist Mitte 40, Tendenz allerdings steigend. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen an den 155 065 Einwohnern sank auf 24,5 Prozent (1994: 27,5, 1995: 26i0). Die über 65jährigen Marzahner legten zu und machen jetzt 7,1 Prozent

aus (1994: 6,0, 1995: 6,6). 854 Lebendgeborene waren für eine Aufbesserung der Alters Statistik zu wenig. Auch wenn die sogenannte Fruchtbarkeitsziffer, die die Zahl der Lebendgeborenen je 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 45 angibt, von 17,2 in 1994 auf 21,5 im letzten Jahr anstieg. Auch die Häufigkeit der Eheschließungen hielt sich mit 356 (2,2 je 1000 Einwohner, Berlin: 4,6) in Grenzen.

Hingegen ist die angegebene Mortalitätsrate von 5,7 (Sterbefälle je 1000 Einwohner) nur halb so hoch wie die der Gesamtstadt. Hinsichtlich der Todesursachen stehen Kreislauferkrankungen sowie ' bösartige Geschwulstbildungen an erster 1 Stelle. Erhöht hat sich jedoch die

Zahl nichtnatürlicher Todesfälle gegenüber 1995 um ein auf 5,6 Prozent, was beinahe doppelt so hoch wie der Berliner Wert (3,1) ist. Ins Detail geht der Bericht hier nicht.

Die Gesunderhaltung steht im Vordergrund, um die sich 220 Ärzte und 101 Zahnärzte kümmern. Ein ambulant tätiger Arzt versorgt im Durchschnitt 705 Einwohner (Berlin 560). Mangel besteht noch in den Fachgruppen Frauenheilkunde/Geburtshilfe, Innere Medizin, Orthopädie und Nervenheilkunde. Mit 78,4 Prozent wird der Versorgungsgrad mit Zahnärzten angegeben.

Für Demographen dürfte interessant sein, daß der größte Teil der Marzahner in den Neubaugebieten Ahrensfelde Süd, Marzahner Promenade und Springpfuhl lebt, nämlich 85,4 Prozent. Und daß die Zahl der Marzahner 1996 um 4124 schrumpfte, am meisten im Gebiet Marzahner Promenade. 5282 ausländische Einwohner, 536 weniger als 1995, entsprechen 3,4 Prozent. Um 1790 auf 11 034 stieg die Zahl der Arbeitslosen, wobei die der über 55jährigen besonders züiiahm! ' “