Mozart im Kuhstall

Die Ausstellung, die derzeit in der Berliner Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst zu sehen ist, fällt aus dem Rahmen. Denn in den Räumen im Stadtteil Kreuzberg finden sich auf den ersten Blick lediglich Regale mit 283 grauen Kartons. Darin: Ergebnisse des Wettbewerbs »Evolutionäre Zellen« aus den Jahren 2002 und 2004. Die eingesandten Projekte sollten »durch ihr Engagement neue Wege der Gesellschaftsgestaltung eröffnen«. Eine Jury wählte später die Preisträger aus. Die Gewinner, darunter die Bielefelder Gruppe »Art d' Ameublement«, die alternative Kommunikationssysteme unterstützt, und viele im Wettbewerb leer ausgegangene Einsendungen können nun in der Schau besichtigt werden. Und auch Wunderliches findet sich in den Regalen: Etwa, wenn jemand die DDR-Verfassung ohne die führende Rolle der Partei umgesetzt wissen oder eine Initiative Kuhställe mit Mozart-Musik beschallen will. Die überraschend rege Teilnahme am Wettbewerb kann in Zeiten von Hartz und der allerorten beklagten Kürzungen im kulturellen Sektor nicht überraschen. Wenn schon nicht aus politischen Gründen, dann aber angesichts der Preisgelder ...

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