Zum Leserbrief »Rosa-Luxemburg-Stele in Graal-Müritz« von Peter Johannssen (ND vom 3. Februar):
Es ist erfreulich, wenn in Graal-Müritz mit einer Stele neuerlich an Rosa Luxemburg erinnert wird. Aber warum glauben der Schöpfer der Stele und offensichtlich auch der Briefschreiber, daß es diese Form der Erinnerung nur einmal in der gesamten BRD gibt? Auch hier in Dessau befindet sich eine solch», äu-ßerlich sogar fast gleichartige Stele. Ihr steinerner Sockel, ca. 30 mal 30 Zentimeter, die metallene (Bronze-)Büste, Gesamthöhe etwa 1,65 Meter, steht seit Jahrzehnten vor einer Schule am Rande des Stadtzentrums in der Mariannenstraße. Dieser Straßenname ist allerdings neu, meines Wissens nach einer Anhaltinischen Prinzessin benannt, da zuvor die Sophie-Nagel-Straße nach einer antifaschistischen Widerstandskämpferin wohl nicht mehr angebracht schien. Übrigens: Eine Luxemburgstraße wie auch eine Lieb-
knechtstraße gibt es ebenfalls noch in Dessau, dagegen mußte die August-Bebel-Straße der Askanischen Straße weichen. Auch die Friedrich-Engels-Straße und die Karl-Marx-Straße fielen der Umbenennung zum Opfer. Ludwigshafen, Partnerstadt von Dessau, hat eine August-Bebel-Straße. Ob man wohl anderenorts weniger engherzig im Geschichtsverständnis ist?
Werner Holz
06842 Dessau
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/698427.rosa-luxemburg-stele-auch-in-dessau.html