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  • Politik
  • Umfrage- und Wahlergebnis in Leipzig

Omen Ost

  • Helfried Liebsch
  • Lesedauer: 1 Min.

Taugen Umfrageergebnisse als Prognose für einen möglichen Wahlausgang? Jein.

Beispiel Leipzig. Ende Januar hätten laut Umfrage bei der Oberbürgermeisterwahl der SPD-Kandidat Tiefensee 32 Prozent (im September 1997 41 Prozent), der CDU-Vertreter Kaminski elf Prozent (September- 17) und der PDS-Mann Tippach 9 Prozent bekommen - wie zuvor schon bei der September-Erhebung. Der erste Urnengang am Sonntag hat aber nur die Favoritenrolle Tiefensees bestätigt. Tippach aber, der faktisch jede vierte der abgegebenen Stimmen bekam, ließ den CDU-Mitbewerber weit hinter sich.

Die Vorentscheidung in Leipzig war der erste aufschlußreiche Test für die Stimmungslage Ost in diesem Wahljahr In den Wahlkampfbüros dürfte aufmerksam registriert werden, daß im Vergleich zu den Wahlen 1994 nur der PDS-Kommunalpolitiker kräftig zulegen konnte. Ohne Zweifel ein Omen. Zumindest ein deutliches.Signal aus dem Osten.

Daß Umfrageergebnisse gerade für die Sozialisten in der Regel unter den Wahlergebnissen liegen, hat sich in Leipzig bestätigt. Im übrigen dürfte Helmut Kohl gar nicht sauer sein auf die CDU-Sonntagsschlappe in der »Heldenstadt«. Das Auseinanderklaffen von Umfrage- und Wahlergebnissen läßt einen Hoffnungsschimmerfür den 27. September Derzeit den einzigen.

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