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  • Politik
  • Zuspitzung im Zypern-Konflikt

Wo ist die NATO?

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Klaus Kinkel ist entsetzt. Es könne doch wohl nicht wahr sein, daß sich zwei NATO-Mitglieder gegenseitig mit der Anwendung militärischer Gewalt drohen, so der Bundesaußenminister gestern. Als ob die Spannungen zwischen Athen und Ankara an der Südflanke des Paktes etwas neues wären. Allerdings droht die Lage nach der Landung griechischer und türkischer Kampfflugzeuge auf Zypern wieder einmal gefährlich zu eskalieren.

Ankara fährt dabei auch schweres verbales Geschütz auf. Die ungeliebten Nachbarn würden die geteilte Mittelmeerinsel als Angriffsbasis für einen Krieg gegen die Türkei ausbauen. Als Beweis gilt die geplante Stationierung russischer Raketen im griechisch-zypriotischen Südteil. Da macht es auch nichts, daß es sich um ein Flugabwehrsystem handelt, mit dem das Festland gar nicht erreichbar ist. Ganz davon abgesehen, daß im Inselnorden inzwischen 35 000 hochgerüstete türkische Soldaten stationiert sind. Die dort ausgerufene und allein von Ankara anerkannte Republik hat in den letzten Wochen auch alle diplomatischen Bemühungen für eine Lösung des Zypernkonflikts torpediert. Wenn sich die NATO so gern als Ordnungsmacht präsentiert - in den eigenen Reihen gäbe es genug zu tun.

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