- Politik
- Kosovo-Flüchtlinge
Bonner Duo
In Richtung Kosovo und Serbien will heute so mancher etwas schicken. Verteidigungsminister Rühe denkt dabei an Tornados, weil es ihm unerträglich ist, wie man dort die Menschenrechte mit Füßen tritt. Innenminister Kanther hingegen möchte weiter Kosovo-Flüchtlinge in diese Region expedieren, weil er - wie es ihm sein Kampfauftrag an der Heimatfront befiehlt - die Sache viel milder als sein aufgeregter CDU-Kollege sieht.
Ganz wie es den bundesdeutschen Interessen entspricht, wandelt sich der Kosovo. Mal ist er eine Hölle mit Serbenteufeln, mal ein recht friedliches Gefilde, wo es nur an paar Ecken rauh zugeht, und dahin will Kanther, Mensch ist er ja, die Kosovo-Flüchtlinge nicht beför-
dem. Sie sollen es sich in der Nachbarschaft gemütlich machen.
Ginge es darum, die Doppelbödigkeit Bonner Politik so richtig plastisch vorzuführen, das Minister-Duo tut's mit Meisterschaft. Die Krönung wäre nur, wenn Rühes Tornados einmal aus Versehen auf Abgeschobene Kanthers feuerten.
Etwas konfus erscheint sie schon, die deutsche Politik. Doch das nur auf den ersten Blick. Denn beide Minister eint ein Ziel. Deutschland vor Ayslbewerbern zu bewahren. Kanther wirft sie aus dem Land, und Rühe müht sich, daß nicht weitere zu uns kommen. Und deshalb: Kosovo den Albanern, vor allem denen, die heute noch in Deutschland hocken!
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