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EM Offener Streit um Trittin

Rücktrittsforderung nach Äußerungen des Parteisprechers zur Bundeswehr

  • Lesedauer: 2 Min.

Bei den Grünen herrscht wegen der Kritik von Vorstandssprecher Jürgen Trittin an der Bundeswehr offener Streit.

Bonn (dpa/ND). Der außenpolitische Sprecher in der Bundestagsfraktion der Partei, Gerd Poppe, forderte am Freitag den Rücktritt Trittins. Zuvor hatten sich bei der Bundestagsdebatte über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Bosnien auch führende Mitglieder der Grünen von ihrem Parteichef distanziert, darunter Fraktionssprecher Joschka Fischer und der Parlamentarische Ge-

schäftsführer Werner Schulz. Die umweltpolitische Sprecherin Michaele Hustedt nannte Trittins Äußerungen verheerend. Fraktionssprecherin Kerstin Müller wies die Attacke Poppes als »absolut unangemessen« zurück. Sie rief zur Geschlossenheit auf. Trittin erklärte, er sehe sich mit seiner Kritik am öffentlichen Gelöbnis in Berlin in voller Übereinstimmung mit der Beschlußlage der Partei. Er würde seine Rede immer wieder genauso halten. Dabei hatte er gesagt: »Wer am Jahrestag von Lidice hier ein Gelöbnis veranstaltet und sich dabei auf Traditionen beruft, der stellt die Bundeswehr selbst in die Tradition der Wehr-

macht.« Führende Vertreter des Fachbereiches Außenpolitik der Partei erklärten, Trittin habe den »besten anti-militaristischen Grundkonsens der Partei« zum Ausdruck gebracht.

Im Plenum des Bundestages hatte die Grünen-Abgeordnete Uschi Eid in einer persönlichen Erklärung gesagt. Trittin habe »nicht in meinem Namen gesprochen«. Sie könne seine Äußerungen nicht billigen. Poppe hatte gesagt, es herrsche in weiten Teilen der Partei helle Empörung über die Äußerungen Trittins. »Ich bin mit diesem Sprecher nicht einverstanden.«

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