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  • Politik
  • Schröder und der Atomausstieg

Gefühlsritt

  • Rene Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Wenn es konkret wird, sind seine Ziele nicht zu Ende gedacht. So weit muß man dem CDU-Regierungssprecher beim Verdammen von Schröders plötzlicher Anti-Atom-Visionfolgen. Daß sie den Standort Deutschland schädigt, kommt dagegen so dümmlich daher, daß es nicht einmal die Atomlobby entzückt.

Die Diskussion um den Ausstieg ist eine um Wählerstimmen. Also oberflächlich. Schröder reitet gut genährte, doch unbestimmte Angst- und Unmutsgefühle. Er weiß: Die Wähler wollen kein gutes Konzept, sie wollen gute Schlagzeilen. Die schlechten wird Kanzler Schröder als »Sachzwänge« nachreichen.

Nach welchen Kriterien werden welche AKW dichtgemacht? Schröder will bis 2002 sechs abschalten. SPD-Genosse Müller drängt auf elf. Daß die Grünen AKW-Freiheit ab 2004 planen, wird ignoriert. Vielleicht pfeift Schröder ja überhaupt auf die unbequemen Sonnenblumenkinder. So unbestimmt wie über Koalitionen äußert er sich zu Machtsprüchen der Energieversorger, meidet die Debatte über Restlaufzeit und Entschädigung. Wird der Export von Kerntechnik und der Import von Atomstrom gestoppt? Kein Wort davon. Daß Castoren weiter rollen, schon um unsere in Frankreich geparkten 40001 Müll heimzuholen, ist mangels Bestimmungsort kein Thema.

Schröders Masche heißt Unscharfe.

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