Frankreich entdeckt Thema Sterbehilfe

Heftige Debatte nach 30facher Tat einer Krankenschwester in der Nähe von Paris

Von Ralf Klingsieck, Paris

Eine heftige Debatte über die medizinisch, moralisch und juristisch schwierige Frage aktiver Sterbehilfe ist jetzt durch einen spektakulären Fall auch in Frankreich ausgelöst worden.

Die 28jährige Chrisine Malevre hat gestanden, zwischen Januar 1997 und Mai 1998 mehr als 30 todkranken Patienten im Krankenhaus von Mantes-la-Jolie bei Paris durch Injektionen zu einem schnelleren Ende verholfen zu haben. Es handelte sich um Patienten im Alter zwischen 72 und 88 Jahren im Endstadium von Krebs, die qualvoll litten und für die keine Hoffnung auf Besserung bestand.

Sie habe dem Wunsch der Patienten oder ihrer Angehörigen entsprochen, erklärte die Krankenschwester Nach Auf-

deckung der Tat versuchte sie vergeblich, sich das Leben zu nehmen. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Totschlags eingeleitet, die Krankenschwester aber nicht festgenommen. Sie befindet sich gegenwärtig in psychiatrischer Behandlung.

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