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mm Armeerevolte gegen Kabila

Machtmißbrauch und Vetternwirtschaft vorgeworfen

  • Lesedauer: 2 Min.

In Kongo (früher Zaire) haben sich Teile der Armee gegen Präsident Kabila erhoben und vier Städte im Osten besetzt.

Kinshasa (dpa/ND). Über den Sender der ostkongolesischen Grenzstadt Goma kündigte der dortige Armeekommandeur am Montag an, Laurent Kabila solle gestürzt werden. »Wir werfen Kabila Mißbrauch der Herrschaft und Vetternwirtschaft vor«, sagte Sylvain Mbuchi in seiner auf Französisch und Suaheli gehaltenen Ansprache. Am späten Abend (Ortszeit) wurde gemeldet, die Armeeverbände hätten die vier Städte Goma, Bukavu, Uvira und Kindu im Osten des Landes weitgehend besetzt. Es gab jedoch weiter Schie-ßereien.

Auch in der Hauptstadt Kinshasa hielten am Sonntag ausgebrochene Schießereien zwischen regierungstreuen Truppenteilen und Tutsi-Soldaten am Montag an. Panzer fuhren in den Straßen auf. Nach Armeeangaben haben sich 1500

schwerbewaffnete Tutsi-Soldaten im Stadtteil Kinsuka und bei der Pferderennbahn verschanzt. Die Regierung forderte die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Über die Hauptstadt wurde eine dreitägige nächtliche Ausgangssperre zwischen 18 und 6 Uhr verhängt.

Um die Residenz von Kabila in Kinshasa fuhren am Montag Panzer und Truppentransporter als Schutz auf. Etwa 1500 weitere Tutsi-Soldaten wurden in ihren Kasernen von regierungstreuen Truppen umstellt. Die Grenze zwischen Kongo und Ruanda wurde geschlossen. Die Rebellierenden besetzten in Goma und Bukavu im Osten die Radiostationen. Mitarbeiter humanitärer Organisationen und ihre Helfer durften in der Region ihre Unterkünfte nicht verlassen.

Kabila hatte 1996/97 mit Hilfe ethnischer Tutsi im Osten des Landes, den Banyamulenge, und Tutsi-Truppen aus Ruanda die Macht in Zaire erobert und Präsident Mobutu Sese Seko im Mai 1997 gestürzt.

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