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Ein Mann an der Schwelle

  • Manuela Lintl
  • Lesedauer: 2 Min.

Kurz hinter dem Kulturforum in Tiergarten hält der 129er Bus aus Kreuzberg kommend an der Haltestelle »Gedenkstätte Deutscher Widerstand« am Reichpietschufer in der Nähe eines dunkelgrauen, klassisch-strengen Gebäudes aus der Kaiserzeit. Ein Bauschild verrät, daß hier demnächst das Bundesministerium der Verteidigung seinen zweiten Berliner Dienstsitz beziehen wird.

Ursprünglich ist das Haus 1911-14 von den Architekten Reinhardt & Süßenguth als Dienstgebäude für die obersten Marinebehörden errichtet worden. Bis 1935 war der riesige Häuserblock, der sich über ein 20 360 Quadratmeter großes Gelände nach Norden erstreckt, Sitz des Reichswehrministeriums. Danach zogen bis zum Kriegsende das Nazi-Oberkommando der Wehrmacht, des Heeres und der Marine .ein. 1926 sind die Nachbargrundstücke in der Bendlerstraße, heute Stauffenbergstraße, erworben und bebaut worden.

Hier in der Stauffenbergstraße 13-14, fünf Minuten Fußweg von der Bushaltestelle entfernt, befindet sich die Gedenkstätte. Ein Eisengitter schließt den dunklen Hofeingang zur Straßenseite hin ab. Eine Inschrift verkündet: »Hier im ehemaligen Oberkommando des Heeres organisierten Deutsche den Versuch, am 20. Juli 1944 die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft zu stürzen. Dafür opferten sie ihr Leben.« Über einen Ehrenhof erreicht man die Ausstellungsräume der Gedenkstätte im zweiten Stock des linken Quergebäudes. Genau in diesem Hof wurden die Hitler-Attentäter und Verschwörer des Umsturzversuches, unter ihnen General Ulbricht und Oberst Graf von Stauffenberg, noch in der Nacht des 20. Juli 1944 erschossen. 1953 wurde im Auftrag des Berliner Senats und auf

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